Was ist Kunst

Hallo Who3,

da habe ich ein paar Gedanken zu:

Ein Kunstwerk ist ein vom Menschen geschaffenes Werk in den Bereichen Architektur, Bildhauerei, Malerei, Zeichnung, Grafik, Performance, Theater, Tanz, Film, Photo, Literatur, Musik, Kabarett oder einer Mischung aus diesen Genres.

Kunst ist das, was ein Künstler schafft. Ohne Künstler gibt es keine Kunst. Auch wenn die vom Menschen unbeeinflusste Natur kunstvolle Gebilde erschaffen, so zählen wir sie nicht zur Kunst.
Genau so wenig gibt es keinen Künstler ohne ein Kunstwerk von ihm.

Ein Kunstwerk zielt darauf ab, den Rezipienten geistig oder/und sinnlich anzuregen. Die Mittel, die ein Künstler dazu einsetzt, sind nicht festgelegt.

Ob ein Werk als Kunstwerk anerkannt ist, darüber entscheidet der Rezipient, das Publikum bzw. die Kunstkritik.

Kunstwerk, Künstler, Publikum und Kunstkritik sind dem jeweiligen historischen Kontext verhaftet und somit ist das, was als Kunst anerkannt ist, nicht generell festzulegen. Sie entzieht sich einer weiteren Definition. Das gerade ist ein wesentlicher Bestandteil von Kunst, denn sie reflektiert immer auch die gesellschaftliche und historische Begebenheiten sowie ihre Veränderlichkeiten. Was noch auf uns zu kommt und wie die Künstler darauf reagieren, bleibt also spannend und offen.

Beste Grüße, pü

Jetzt wird´s fies:

Was unterscheidet Kunst von der Natur?




......wenn wir uns doch mit Kultur-Natur schon so schwer tun........

ist die spezielle handhabe des gegebenen (mitunter als wirklichkeit verschrieen), der originelle umgang mit materie oder information. ist der umgang virtuos, aber nicht originell, handelt es sich um reproduktion, dann neigen wir dazu den umgang als handwerk zu beschreiben. kommt zum hand-werk ein unerwartetes hinzu, ein abweichen vom muster und eine neuordnung, die überrascht, neigt sich das urteil - außerhalb ästhetischer diktaturen - in richtung kunst.

die frage nach der ausrichtung und dem ziel von kunst sehe ich aber so: sie hat keine/ keines. kunst blubbert aus dem bauch heraus und wird nachträglich von instanzen der bewussten akkreditierung zurecht gemacht. sie ist nicht per se eine ansprache an die umwelt, sondern eine inhärente, unvermeidliche aussage der persönlichkeit des künstlers, eine art atemzug, seufzer oder jauchzer. ein akt der vitalität.

alles andere, was man ihr anhängen mag, ist politik.
daher, ja, pue, sie ist sozial sanktioniert.

Das ist nicht fies, sondern kann ganz konsequent beantwortet werden: Kunst ist ein Teil der Kultur. Und Kultur ist der vom Menschen geschaffene Teil der Natur.

Ein Danke an MaerzMond, die sich an die feine Grenze heran wagt, die zwischen Reproduktion und künstlerischem Schaffen liegt. Ein wichtiges Kriterium für Kunst ist das Originelle an ihr. Das streift einen weiteren Aspekt von Kunst: ihre Authentizität, die auf den Schaffenden weist. Deshalb ist das Original in der Kunst so wertvoll.

Die Lithografie ist weniger wert, denn diese Technik kann ein Werk vervielfältigen, auch wenn die Vorlage vom Künstler selbst stammt.

Wert selbst (und das gilt nicht nur für Kunst) ist immer mit Seltenheit (wer kennt das nicht: very rare) verknüpft und so ist die wertvolle künstlerische Idee immer eine Seltenheit.

.......kunst kommt von innen nach außen,
beim handwerk ist es genau umgekehrt.

kultur ist eine möglichkeit sich in beiden zu baden!

Ich habe für mich persönlich dazu 3+1 Antworten.

1. Kunst ist für mich persönlich etwas, was mich berührt und mit Form, Farbe, Ton oder wie auch immer Zeit oder Denken so beschreibt, dass ich es beim Erleben
durch meine Sinne und mein Unterbewusstes und mein Bewusstes als eine Bereicherung empfinde, die mein Denken zum Denken anregt oder meine Sinne weckt.

2. Kunst in Kunstaustellungen einschl. der Dokumenta in Kassel ist für mich zielgesteuerte Schaffung von Geldwerten mit dafür strategisch ausgestellten "Nichtkünstlern", um wie auch immer Geld zu verpuffen.
Es kann auch sein, dass mal echte Kunst dazwischen ist.
Schein mir aber alles etwas gesteuert.

3.Die ganz alten "Künste"
Das sind z.B. die Höhlenmalereinen, die nur zufällig noch vorhanden sind.
Etwas besonderes sehe ich da nicht.
Das ist eben nur erhalten geblieben.

+1.habe ich jetzt vergessen, weil ich müde bin
und ich Geldkunst ohnehin verabscheue.
Mit der Geldkunst meine ich die Kunstwerke, die von schlauen Geldverdienern unsagbar teuer gemacht werden, nur, weil diese aus Altbeständen gerettet wurden und nun bei Kunstmachern (per Kapital) noch künstlerisch gemacht werden.

Für alle gilt für mich nur 1.
Die GROSSE ECHTE Kunst heute, ist für mich sowas, wie Scheingeld drucken.

Ist aber nur meine Meinung als Kulturbanause,
und ist sicher daher auch nicht richtig oder gar fundabetoniert.

......unterscheidet!

somit nicht was, sondern wer!!!!!

Hehe, sweet_calm!


Ich verstehe nun deine Intention. Ich lese da eine gewisse Kritik am Kunstbetrieb heraus. Sie ist sicher berechtigt. Ich habe nicht geschrieben, dass Publikum und die Kunstkritik in ihren Bewertungen immer richtig liegen. Bestimmt gibt es Kunst, die als solche nicht anerkannt wurde, weil sie falsch oder nicht bewertet wurde. Auch gibt es Kunst von Künstlern, die sich der gesellschaftlichen Kritik nicht stellen und somit als Künstler nicht anerkannt werden.

Dann gibt es Künstler, die originelle und grandiose Werke schaffen, die aber als solche nicht erkannt werden.

Das schwammige Gelaber ist ein Versuch, Kunst zu erkennen. Kann auch ein Versuch sein, weniger kunstvolle Werke in den Stand der Kunst zu erheben. Ich bräuchte genauere Beschreibungen, wie und wann und zu welchem Anlass gelabert wird, um deine Intention noch genauer zu verstehen.


Um das zu verstehen, wäre ein größerer Ausschnitt des Zitierten sicher sinnvoll. So erscheint es mir als schwammiges Gelaber (-;

Gut gesagt und passend zum Forum.
Einfach Apfelmus vom Birnenbrei sortieren.

Jo, bin deiner Meinung.

Wie man sieht gibt es eben verschiedene Vorstellungen von KUNST.

Ich bleibe bei meiner Beurteilung.

@**o3
Das geht aus meiner Sicht nicht.
Das warum habe ich beschrieben.
Und das ist pragmatisch und aus meiner Sicht nicht anders.

Bei einer der letzten Documenta hatte die Leiterin den Wunsch eine Wohnung mit Blick auf die Aue zu bekommen.
In der Aue in Kassel wird Kunst ausgestellt.

Sie hat also einen Besitzer einer kleinen Eigentumswohnung mit
dem Blick auf die Aue, mit einem Kleingeld dazu bewegt,
ihr seine 150qm Wohnung für 4 Jahre zu überlassen.

Das Kleingeld für die Wohnungsmiete waren größer 1 Millionen Euro.
(Könnt ihr selbst recherchieren)
So wird dann Dokumenta Kunst gemacht.

Kunst im Gefühl unterscheidet sich von Kunst für Geld.

Bin einigermaßen überrascht, daß die 'alten Philohasen' einem sog. 'Neueinsteiger' Teile der Wahrheit vorenthalten.
Ich hole dies hiermit nach, indem ich dem TE eine Leseempfehlung anbiete, in deren Texten das völlig gleiche Thema , unter etwas geändertem Titel, interessant, anschaulich am Realen und zugleich erschöpfend, wie ich finde, abgearbeitet wurde.

Guckst Du zuerst: Philosophie: Sind Pornos Kunst?

Grüße
uncle_H

(uncle-H), da sieht man, dass der titel allein entscheiden kann. ob neu, ob kunst.

ich bin sogenannter philo-althase, las den porno-thread aber nicht und werde es auch nicht nachholen. genauso wenig wie ein bildhauer sich zwingend durch die steinkunst gemeißelt haben muss, eh er sein eigen"werk" erstellt.

das rad wird jedes mal neu berechnet. nicht erfunden, aber neu rezipiert.
schwammig ist daher nicht nur das gelaber über kunst, sondern die abgrenzung. denn sie lebt vom quantitativen auch, und wenn viele sagen: das ist kunst, denken das auch viele. und wie es zu den urteilen der vielen kommen kann, wissen wir, das hat mit verstehen der sache, kunstverstand, wenig zu tun.

steht der Leistende und wo


der Betrachtende? Manchmal ist es eine Kunst, Kunst als solches zu bezeichnen ohne zu künsteln.

Ja uncle, meine Definition stammt auch zum großen Teil aus dem Pornothread. Aber ich denke, dieser Thread hier soll eine andere Seite des Themas beleuchten. Den Pornothread nach geeigneten Aussagen hin zu durchsuchen ist eine anstrengende Sache.

-Die Kunst der ästhetischen Penetration-
500 Seiten, Hintergründe und kritische Betrachtung über eine gleichnamige Skulptur von Hans Dildo im Lilo-Wanders-Nationalmuseum in Reeperbahnshausen
mit einem mehrseitigen Interview über das Thema: "Penetration und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen" mit Alice Schwarzer

Auflage: 1 Stück (erhältlich in der Nationalbibliothek, Abteilung Kunst)

Freue mich, daß @**e ebenfalls ein intaktes Kurzzeitgedächtnis trägt.


Eine 'geile Frage' ist noch keine Kunst.

Ebenso wenig Kunst ist meine Vision, daß wir es zu wiederholten Male mit stereotypen Stigmata in Bezug auf den Kunstbegriff zu tun bekommen werden.
Deshalb spiele ich den müden Aeolus und nehme den zu erwartenden Allgemeinplätzen gleich von vorneherein den Wind aus den Segeln, indem ich sie jetzt poste:
Die Kunst ist ein weites Feld
Kunst entsteht im Auge des Betrachters
Kunst kommt von Können
Jeder Mensch ist ein Künstler....u.dgl.mehr
--------------------------------------------------

Meine Erwartung an jegliche Themeneröffnung ist gering. Eine Geste der Aufmerksamkeit seitens des Eröffners ist immer eine Vorabinformation ob ein Thread gleichen Inhalts schon läuft oder vor Kurzem ad acta gelegt wurde. Das bewahrt vor einigen Mißverständnissen und bekräftigt zugleich einen weiteren Allgemeinplatz:
Die Kunst unterliegt dem Wandel der Zeit.
Unter diesem Aspekt finde ich es müßig über Zitate längst verstorbener Philosophen zu schwadronieren, wenn wir wir doch auf einen reichhaltigen Fundus an Weisheiten und Argumentationen noch lebendiger Mitglieder aus dieser Gruppe zurückgreifen und aufbauen können.

Kunst und Natur ?

Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose...
oder was ?

Kunst ist ja auch ein virtueller Begriff.
Also, ich habe noch nie Kunst gesehen.

Diese Aussage gilt auch für : Tendenz.

Ich habe auch noch nie eine Magnetfeld mit eigenen Augen gesehen. Ist also auch nur so ein virtueller Begriff wie Liebe und Zuneigung. Alles habe ich noch nie gesehen, nur ihre auswirkungen.

Die Nadel im Kompass wird ja von kleinen unsichtbaren Kobolden bewegt. Und meine Frau wird von ihrem Unterbewusstsein gezwungen mich zu lieben.



Wir müssen aufpassen, das wir nicht dort landen, wo es dann gar nichts mehr "gibt".


Das Gemälde ist ja da. Und ein Gemälde sehe ich durch MEINE Augen, weswegen ich es auch anders interpretieren kann als der Maler selbst. Kunst ist also eine Inspirationsquelle.

Gefällt mir gut.
Ich frage mich bis heute, wo ich herkomme und warum es mich gibt.

Besser lässt ich über Kunst reden, denn wenn zwei dieselbe Meinung zu demselben Thema haben, lässt die kosmische Einsamkeit sich besser ertragen.