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Ist der Tod das Ende?

Ist der Tod das Ende?
Thesen zu konstituierenden Prinzipien (Diesseits und Jenseits)
1. Der Geist ist ewig und individuell.
2. Der Geist beherrscht den Körper (Grundsätzlich).

Thesen zu den Folgen aus den konstituierenden Prinzipien (Leben ist lernen)
1. Die Geburt ist die Bindung des Geistes an den Körper.
2. Das Leben ist die Möglichkeit, mit dem Geist frei vom Körper zu werden.
3. Der Tod ist die Trennung des Geistes vom Körper.

Thesen zum Sinn des Lebens (Vom Äußeren zum Inneren
1. Frei von Angst durch die Erkenntnis werden, dass der Geist niemals verletzt
werden kann, weil er ewig ist.
2. Liebe ist der Weg frei von Angst zu werden.
3. Überwindung des Ego und der materiellen Bindung durch Hinwendung zum eigenen Inneren.

Hinweis: Das das Alles Theorie ist und ich selbst das noch nicht geschafft habe, merkt Ihr daran, dass ich hier bin.
Dazu mag ich einige Fragen stellen:

Ist der Geist individuell, oder Teil eines Ganzen?
Ist Angst nicht ein Teil der Liebe?
Mein eigenes Ego ist pure Liebe - was gilt es da zu überwinden?

Zerlegt mich ruhig - als Neuling hier wird zumindest meine Seele das überstehen *zwinker*
Ist der Geist individuell, oder Teil eines Ganzen?

Wahrscheinlich Beides. Das nehmen wir nur nicht wahr. Durch die Bindung des Geistes an den Körper werden wir massiv eingeschränkt auf die Wahrnehmung durch unsere Sinne.

Ist Angst nicht ein Teil der Liebe?
Ich glaube nicht. Wo Liebe ist, gibt es keine Angst. Liebe überwindet Angst.

Mein eigenes Ego ist pure Liebe - was gilt es da zu überwinden?
Unter Ego verstehe ich die Bedürfnisbefriedigung in jeder Beziehung, Geld, Macht, Ruhm usw. Das Anhängen am Äußeren und Materiellem ist eben nichts Bleibendes. Das hat m.E.wenig mit Liebe zu tun.

Niemand wird hier irgendwen zerlegen. Bewiesen werden kann bei dem Thema sowieso nichts.
Für mich bedeutet Liebe auch die Annahme der begleitenden Gefühle aus dem materiellen Leben. Und da tauchen unweigerlich Angst, Eifersucht, Schmerz usw. auf.
Diese Gefühle in Liebe anzunehmen verwandelt diese wiederum in Liebe - das betrachte ich als den Kreislauf im Sein hier.

Ich mag das Ego trennen in das innere und das von außen bestimmte. In mir bin ich pure Liebe, im äußeren benötige ich Geld, um überleben zu können. Macht und Ruhm benötige ich weder innen noch außen.
**********ressa Frau
3.468 Beiträge
Der Tod ist wie ne Tür....musste durch ;)
bezüglich "Thesen zum Sinn des Lebens"
Punkt 2 möchte ich bemerken, dass die Liebe Gefühle transformiert
und nicht wegmacht.
Angst ist überlebenswichtig.
Keine Angst vor Feuer zu haben oder vor einem grossen Auto, welches gerade auf einen zufährt, könnte fatale Folgen haben.
Angst vor der Angst oder Angst als Ersatzgefühl für ein anderes, im Moment der Entstehung nicht auszuhaltendes Gefühl, ist lebensverhindernd und kann transformiert werden.
Liebe (in der Summe aus Philia, Agape, Caritas und Eros) akzeptiert, nimmt an, was ist.
Meine Interpretation ginge da in die Richtung zu sagen, ein Teil vom Sinn des Lebens ist,
Urvertrauen zu entwickeln.

Punkt 3 aus diesem Abschnitt wäre für mich auch etwas anders...
Das Ego zu überwinden hört sich für mich nach einem ähnlichen Schicksal wie das der Angst an.
Materielle Bindung ist bis zu einem gewissen Grad ein wichtiger Bestandteil unserer Existenz in einem Körper auf dieser Erde.
Nichtsdestotrotz gibt es mehr als das.
Mein Ansatz für Punkt 3 wäre also, die Polaritäten im Leben zu entdecken, die wir im Geist und in der Theorie nicht erfahrbar machen können.
Im Universum jeder einzelnen Polaritätenpaare unseren derzeit stimmigen Standpunkt zu erkennen. Mit dem Wissen, das es alles nur Momentaufnahmen sind und alles in Veränderung bleibt.

Um deine Frage abschließend nochmal aufzugreifen, ob der Tod das Ende ist:
Ich könnte fragen, von welchem Ende genau du redest?
Vermute jedoch, du meinst unser irdisches Leben auf diesem Planeten.
Insofern: Ja.
Der Tod beendet eine Phase unseres Sein in diesem Kontext.
Der Tod beendet allerdings nicht zwangsläufig dein Sein. Der Tod macht Raum für Neues.
In der Physik würde ich sagen, du veränderst deinen Aggregatzustand, du kommst auf eine andere Ebene mit anderem Bewusttsein und anderem Kontext.
Das ist weder gut noch böse (wieder so eine irdische Polarität *zwinker* )

Das menschliche Bewusstsein wird nie alles wissen, was es zu wissen gibt.
Das Unterbewusstsein allerdings (in Verbindung mit dem kollektiven Unterbewusstsein) hat ein tiefes Verstehen für alles, was ist.
Auch für das, was nie in Worte, wissenschaftlichen Untersuchungen oder Theorien erahnt werden könnte. Man kann es versuchen, das ist Entwicklung.

Das sind so meine ersten Gedanken zu diesem Thema....
****ta Frau
2.135 Beiträge
Bewiesen werden kann bei dem Thema sowieso nichts.
Eine Kernaussage.
Dann können wir also ohne Gefahr, uns zu irren, drauf los denken. Jede Möglichkeit bleibt offen.

Der Tod ist die Trennung des Geistes vom Körper.
und
Frei von Angst durch die Erkenntnis werden, dass der Geist niemals verletzt
werden kann, weil er ewig ist.

Was ist der Geist ohne das, was ihn beschäftigt hält?? Wenn er sich nicht mehr auf einen Körper, ja nicht einmal mehr auf Materie in jeglicher Form beziehen kann, was ist er dann und wo wird er sein?
Angenommen, in unserem Universum wimmelt es von Bewusstseinsströmen - ohne das Universum, das den Rahmen gibt, wären sie nicht mehr.
Im Buddhismus gibt es den Begriff des Nirwana. So weit mir bekannt ist, ist damit ein innerer Zustand gemeint, der nicht mehr an einen Körper gebunden sein muss. Die Buddhisten haben den Konflikt, wo sich so ein körperbereinigter Geist befinden könnte, elegant gelöst: Entweder er geht in allem was existiert, existiert hat und noch existieren wird auf, oder er verlöscht... Um den Kreislauf des Leidens zu durchbrechen, dem jedes Wesen durch die Tatsache der Vergänglichkeit unterworfen ist. Er kann aber auch Re-Inkarnieren, um denen, die es noch nicht geschafft haben, sich innerlich zu befrieden behilflich zu sein.
Das ist eine schöne Vorstellung, hilft uns aber nicht, der Frage: Was ist denn Geist und wo bewegt er sich? näher zu kommen.

Unser Geist braucht Nahrung, heisst es. Wird ihm die entzogen, verkümmert er, verliert seine Gefühlstiefe, letztlich seine Beweglichkeit. Angenommen, es gäbe nichts, womit er sich beschäftigen kann: Kann dann überhaupt noch von 'Geist' gesprochen werden?
*******rine Mann
361 Beiträge
Notwendig oder nicht notwendig
Muss der Geist als individuell angenommen werden? Von welchem Geist ist die Rede?

Bedarf es der Dualität von Geist und Körper? Oder: Was auch immer das sei 'tertium datur'? Und gibt es dann die Notwendigkeit von der Herrschaft des einen über das andere zu reden?

Desweiteren: Unser Ego entsteht keineswegs mit der Geburt, es entwickelt sich erst in den ersten Lebensjahren. M.W. nehmen sich Säuglinge nicht in dem Sinne als getrennt von ihrer Außenwelt wahr, es gibt dieses Innen und Außen noch nicht für sie.

Und: Das Ego wird nicht durch die Hinwendung zum Inneren überwunden, sondern durch die Wiederentdeckung oder Erfahrung, dass es die Trennung zwischen Innen und Außen nicht wirklich gibt, sondern dass wir alle immer und jederzeit mit allem und allen zutiefst verbunden sind. Wir sind in Wahrheit nicht einzeln. Unser Ego ist eine Illusion, die uns andererseits hilft unseren Alltag zu bewältigen, aber uns eben auch trennt von den tatsächlich jederzeit vorhandenen Möglichkeiten und uns daher Kummer bereitet. Unser Ego hätte gerne Stabilität, aber Stabilität ist letztlich das Gegenteil der Lebendigkeit. Und damit kippt das Bild. Ohne Vergänglichkeit gibt es keine Lebendigkeit.

Der Tod ist was? Ein bestimmter Zeitpunkt? Aber die Zeit selbst? Steht nicht still, geht weiter, das Sein geht weiter, auch das Bewußtsein.

Nur mal so ins unreine geschrieben...
Ich mag da klar widersprechen. Unser Ego ist bereits vor der Geburt vorhanden, und gleich die ersten Tage sind sehr prägend für uns - vgl. Arno Gruen - Der Verrat am Selbst.
****ot2 Mann
10.244 Beiträge
Als Atheist ist das meine Meinung:
Der Tod das Ende des Körpers und des Geistes.
Da kommt nichts mehr. Kein Bewußtsein mehr, keine Wiedergeburt, kein nichts, - das war's einfach.
Einzige Möglichkeit, damit doch noch was bleibt und "weiterlebt":
Durch Fortpflanzung (Nachkommen=Kinder) kann man zumindest 50% seiner "Gene" weitergeben und eine Generation weiterleben lassen.
*g*
*******rine Mann
361 Beiträge
@KKMK
Vielleicht müssten wir dann erst klären, was wir unter dem Ego verstehen wollen. Natürlich haben Menschen bereits vor ihrer Geburt sinnliche Wahrnehmungen. Diese Wahrnehmungsfähigkeit des frühkindlichen Wesens trennt aber noch nicht zwischen, dem Innen und Außen. Die Kinder fangen an zu sprechen und haben noch keinen Begriff von sich selbst als einem Wesen, das von seiner Umgebung getrennt ist. Wahrnehmung und Persönlichkeit ja, aber Ego in dem von mir gemeinten Sinne nein.
Was ist für dich das Ego?
-> bin wahrscheinlich bald im Land der Träume und meine Antwort wird auf sich warten lassen...
@*******rine
Sicher ist das eine interessante Frage.
Mache ich das Ego von der Bewusstwerdung abhängig, oder vom Fühlen und Sein?
Das Fühlen und Sein beginnt vor der Bewusstwerdung; prägt aber klar die Bewusstwerdung.
Insofern stelle ich das als prägendes Moment vor die Bewusstwerdung.
Für mich stellt dieses schon pränatale Erleben die Frühform des Egos dar.
Bevor ausserhalb des Mutterleibes die Trennung zwischen innen und außen stattfindet.
Verdammt, dadurch wird für mich die Frage gerade präsent, ob die katholische Kirche nicht doch in Ansätzen Recht hat, ungeborenes Leben zu schützen?
*********June Paar
7.185 Beiträge
Wer weiss ???
Hinweis: Das das Alles Theorie ist und ich selbst das noch nicht geschafft habe, merkt Ihr daran, dass ich hier bin.

. . . wir wissen nicht, ob Du wirklich hier bist - denn Themenersteller ohne Bild sind hoch verdächtig *zwinker*


Johnny Cash:
I walk the line ...

*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Verdammt, dadurch wird für mich die Frage gerade präsent, ob die katholische Kirche nicht doch in Ansätzen Recht hat, ungeborenes Leben zu schützen?

Natürlich hat sie damit recht.

Und verdammt bist Du keineswegs, auch wenn Dein Beitrag der erste nach Mitternacht war, als also der Karfreitag gerade rum war. Christi Blut ward auch für Dich vergossen. Für diese Erkenntnis ist es nie zu spät.

Der Geist beherrscht den Körper (Grundsätzlich).

Das Bild Christi am Kreuz ist ja zunächst ein sehr machtvolles Bild, das jedem Andersgläubigen die Frage stellt, wie stark denn der Geist (des anderen Glaubens oder auch der Aufklärung) sei, aus dem jene Herrschaft über den Körper erwächst.

Um das empirisch zu überprüfen, müssen wir uns nicht unbedingt Nägel in die Hand schlagen.
In unserem Alter hat da wohl jeder so sein Lieblingsthema. Meins wäre:

Zahnschmerzen.

Für mich ist historisch erwiesen, dass Buddha keine Parodontose hatte.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.


Anders ausgedrückt: Das Nirvana ist nicht das Reich Gottes, in dem der Geist endgültig über den Körper triumphiert hat. Es ist die Selbstnichtung des Geistes, das Ende des Denkens. Gnade und Barmherzigkeit erfahren wir genau dann, wenn unser Kleingeist kapituliert und wir akzeptieren, dass SEin Wille geschehe. Wobei Nietzsche IHn bemerkenswerterweise als mit dem Körper identisch sah, wenn ich ihn richtig verstanden habe. Nietzsche hatte seltener Zahnweh, dafür mehr Kopfweh. Äußere Betrachter bezeichnen diesen Zustand als Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit. Manche finden das sogar sexy.
Schreckliche Vorstellung
Ich gehöre keiner Religion an, sehe mich aber nicht als Atheist. Ich bin gläubig, bzw. glaube an viele Dinge. Wie das Wort schon ausdrückt gibt es keinen Beweis für Glauben, sonst wäre es eine Wissenschaft.
Es ist ein genialer Schachzug von diversen Religionen das Leben nach dem Tod so intensiv zu thematisieren. Es verleiht eine enorme Macht. Der Katholik weiß, dass er von der Kirche auferlegte Regeln einhalten muss, um den Zustand nach dem Tod erträglicher zu gestalten. Gewisse Regeln sind in einer Gesellschaft notwendig und sinnvoll, wie du sollst nicht töden. Wie sieht es mit der Regel "du sollst nicht begehren deines Nachbarn Weib" hier auf Joy aus? Wie lange ist für diesen Regelbruch das Fegefeuer in der zeitlosen Ewigkeit vorgesehen?
Viele Fragen, die gerade die Kirchen mit Ge- bzw. Verboten regeln wollen.

Nichtsdestotrotz finde ich die Vorstellung auf irgendeine Existenz nach dem Verlassen des Körpers sehr tröstlich. Es ist kein Glaube daran, ehr ein hoffen. Nach meinem Ableben könnte es mir egal sein, vorbei ist vorbei. Bei der Vorstellung ein Kind oder mein Partner stirbt vor mir, hilft das Gefühl mit dem geliebten Menschen noch energetisch in Verbindung treten zu können.
PATSCH!
Wir werden nie das Warum unserer Existenz ergründen. Das Wie allein hilft uns weiter.
Wegen des unergründlichen Warum hat der Mensch die Götter erfunden. Unser Bewusstsein ist eine neurologische Funktion unseres Gehirns. Sonst nix. Ist es erloschen ist das Universum erloschen. Solipsistisches allenthalben gewiss. Jesus, Buddha und Co: Mummenschanz. Religiöse Gefühle sind zu
verletzen! Der Kampf ist ein wichtiges Mittel zu Bekämpfung der Dummheit.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Jede Theorie,
die ihrer Zeit weit voraus ist, hat das Problem
der Beweisführung.
Aber eine Theorie muß in sich geschlossen,
logisch sein, sonst ist es keine.

Bei diesem Thema habe ich die Ideallösung für
mich gefunden- ich verschiebe den Disput
post mortem.
Entweder hat dann mein Geist "ewig" Zeit,
oder das Thema ist erledigt, endgültig. *g*

Ich befürchte letzteres.

Ein Gedanke noch dazu:
Der Geist ist "ewig" und beherrscht "immer" den Körper?
Ich behaupte:
Dann sähe diese Welt, die menschliche Gesellschaft, ja jeder
Einzelne anders aus, denn sie wären anders, oder der
Mensch wäre das einzige geistlose Wesen dieses
Planeten.
Logisch, oder? *grins*
*******ata Frau
27.742 Beiträge
das thema paßt perfekt zu ostern... *gg*

wird doch in vielen menschlichen ritualen zum ausdruck gebracht,
dass es einen neubeginn gibt - nicht nur im christlichen

ich versuche es mit dem konkreten bezug auf deine sätze http://www.joyclub.de/my/2662578.toskanaforjou.html
auch wenn das ein wenig unübersichtlich ist *sorry*


Ist der Tod das Ende?

ja
nein
tod ist in meinem empfinden ein übergang



Thesen zu konstituierenden Prinzipien (Diesseits und Jenseits)
1. Der Geist ist ewig und individuell.
2. Der Geist beherrscht den Körper (Grundsätzlich).


zu 1: spirit/geist mag ewig sein, er mag das große ganze sein - aber individuell? nein...
zu 2: siehe zitat unten
so gesehen, kann geist den körper nicht beherrschen...

Der psychophysische Parallelismus ist in seiner substanzdualistischen Spielart von Gottfried Wilhelm Leibniz entwickelt worden.
Die zentralen Thesen sind:
Geist und Materie sind zwei verschiedene Substanzen.
Die beiden Substanzen wirken jedoch nicht aufeinander.
quelle: wikipedia



Thesen zu den Folgen aus den konstituierenden Prinzipien (Leben ist lernen)
1. Die Geburt ist die Bindung des Geistes an den Körper.
2. Das Leben ist die Möglichkeit, mit dem Geist frei vom Körper zu werden.
3. Der Tod ist die Trennung des Geistes vom Körper
.


zu 1: die zeugung ist die bindung des geistes an den körper
zu 2: welchen sinn hat dann das sich an den körper binden des geistes?
zu 3: manchmal erscheint es mir, als ob sich geist schon vorher trennt
(z.b. bei manchen krankheitsphänomenen... speziellen meditationsritualen z.b. im buddhismus)


Thesen zum Sinn des Lebens (Vom Äußeren zum Inneren
1. Frei von Angst durch die Erkenntnis werden, dass der Geist niemals verletzt
werden kann, weil er ewig ist.
2. Liebe ist der Weg frei von Angst zu werden.
3. Überwindung des Ego und der materiellen Bindung durch Hinwendung zum eigenen Inneren
.


zu 1: auch etwas was ewig ist, kann verletzt werden
zu 2: liebe ist das, was uns auch mal angst überwinden läßt
zu 3: nein.... das sehe ich nicht als sinn des lebens
Wie soll man diskutieren?
Wie soll man ein Thema diskutieren, dass keine Thesen hat, sondern nur nicht falsifizierbare Hypothesen?
Das ist weniger Philosophie als eine Mischung aus religiösem Offenbarungseid und Kaffeeklatsch. Ich versuchs mal mit Ideengeschichte und Soziologie.

1. Der Geist ist ewig und individuell.
(Streng genommen sind das 2 Thesen)
Es gibt keinen Beleg für einen ewigen Geist, allerdings viele Indizien, dass er nicht ewig ist. So gibt es Körper in denen der Geist erloschen ist. Dann zu sagen "Er ist irgendwo hingegangen, wo er nicht mit uns kommunizieren kann, aber da ist er ganz sicher" ist, was es ist: Glauben. Es ist genauso plausibel zu sagen, dass der Geist in eine Fliege wandert oder sich als Loch im Käse manifestiert oder einfach weg ist. Es mag uns weniger gefallen, weil es an unseren Narzissmus kratzt und unsere Todesangst anspricht, doch es ist genauso plausibel.
Die alten Griechen hatten übrigens eine andere Vorstellung vom Tod hatten, nämlich eine zweigeteilte: Der Tod des Körpers und der Tod des Wissens um deine Taten. Das findet sich auch in der Bibel, weswegen das Auslöschen der Erinnerung an jemanden als die größte Strafe galt, weil sie das langlebigere Sein vernichtete.

Die Trennung von Geist und Körper in der westlichen Philosophie geht auf Platon zurück und ist eine der wirkmächtigsten Ideen der Philosophie. Auch wenn es immer wieder Versuche gab dies zu überwinden, hat es sich sehr fruchtbar mit dem transzendentalten Göttern des Juden- und Christentums und des Islam verbunden. Dort wo Gott Geist ist, ist es naheliegend den Geist vom Körper zu trennen (und nebenbei den Körper abzuwerten, die Frau eher dem Körper zuzuordnen, Askese und Keuschheit zu predigen etc.)

Daran sieht man auch wie brüchig die These eines individuellen Geistes ist. Wir alle hier übernehmen Paradigmen aus 2500 Jahren Ideengeschichte und ich unterstelle mal, dass wir viel davon nicht mal als Perspektive wahrnehmen, sondern eher als Wahrheit. Um einen individuellen Geist einfach so zu propagieren muss man rund 60 Jahre Philosophiegeschichte ignorieren, sowie viele andere modernen Forschungen wie etwa sozio-psychologische Ansätze oder die Neurologie.
Es würde aber schon reichen soziologische Schriften zu lesen, dann merkt man schnell, dass der Geist eines Menschen in vielen Bereichen überhaupt nicht individuell ist.
Wir kommunizieren nicht mit individuellen Sprachen, wir denken nicht in individuellen Begriffen, wir vertreten meistens keine indviduellen politischen, ethischen Positionen. Unsere Lebensziele, Intimitätserwartungen, unsere Vorstellung was attraktiv ist, sind kulturell überformt und mehr von Gruppenzugehörigkeiten bestimmt als von dem was "Individuell" genannt wird. Trotzdem empfinden viele Leute diese Dinge als aus sich heraus kommend und ewig, selbst wenn die Ideen erst 50 oder 100 Jahre alt sind. (Stichwort: Internalisierung)

Natürlich gibt es eine individuelle sozio-kulturelle und historische Situation, die dazu führt, dass ich diesen Beitrag schreibe und nicht ihr. Doch was ich schreibe, warum ich es schreibe und wie ich es schreibe hat zu großen Teilen mit den Diskursen zu tun in denen ich mich bewege. Individualität so zu denken, wie es in den letzten 200 Jahren wurde (s.h. Liberalismus), ist vom Stand der Wissenschaft nicht haltbar, spukt aber noch als Leitidee in unserem Kopf herum.

Plausibler ist die These, dass wir in den meisten Momenten, in denen wir nämlich nicht kritisch uns hinterfragen, sondern unser Leben leben, nicht individuell sondern gruppenbezogen handeln. Es gibt sogar Leute, die in vielen Punkten gar keine eigene Meinung entwickeln, aber glauben eine zu haben. Zum Beispiel leben die Leute ihre Suche nach einem romantischen Lebenspartner als wäre das schon immer DAS Modell menschlichen Zusammenlebens gewesen. Dank mancher "historischer" Filme können sich die Leute gar nicht vorstellen, dass Menschen zu anderen Zeiten anders empfunden haben.

Kurz gesagt:
Der ewige Geist ist eine reine Hypothese ohne Stütze.
Der individuelle Geist ist eine theoretische Idee mit großer Strahlkraft, die jedoch in den letzten 60 Jahren so unter Beschuss geraten ist, dass man sie nicht an den Anfang eines Weltbildes setzen sollte. Da gibt es bessere Theorien mittlerweile. (Foucault, Butler, Derrida etc.)

2. Der Geist beherrscht den Körper (Grundsätzlich).
Dazu gibt es im Joy-Kontext die schöne Frage: "und wann hast du dich entschlossen heterosexuell zu werden?" *ggg*
"Der Geist beherrscht den Körper (Grundsätzlich)" halte ich auch für falsch in seiner Absolutheit. Ich würde sagen, dass es uns möglich ist in manchen Situationen eine Distanz zwischen körperlichen Bedürfnissen und deren Erfüllung zu finden.
Ich wage mich auf die gefährliche Tour einer Analogie:
Wenn deine Mutter früher zu dir gesagt hat: "In den nächsten drei Tagen räumst du dein Zimmer auf." ...Du dann den Zeitpunkt selbst bestimmst, beherrschst Du dadurch deine Mutter?
Wenn dein Körper zu dir "sagt": "In den nächsten drei Tagen musst du etwas trinken" und du machst das später als jetzt, weil du einen Joyclub-Beitrag schreiben willst, beherrschst du dann deinen Körper?

Der Körper setzt dem Geist Grenzen durch seine Materialität und durch die Existenz des Menschen als Mangelwesen. Ohne diesen Fakt hätten die Menschen wahrscheinlich niemals Maschinen entwickelt, oder Utopien und Romane... oder die Idee eines ewigen Geistes und eines transzendentalen Gottes. *baeh*

Ich würde die Gegenthese aufstellen:
Gerade weil der Geist NICHT den Körper beherrscht, sondern durch die Rahmung des Geistes durch den Körper, sind wir Menschen was wir sind. Weil die ungemeine Bedrohung existiert, dass dieser labile und immobile Körper meinen so fluiden und regen Geist mit ins ewige Nichts reißen kann, phanatisiere ich darüber wie ich den Körper beherrsche und sich mein Geist nach dem Tod von diesem unzuverlässigen Körper loslöst.
Der letzte Triumph eines in seiner Größe beleidigten Geistes über seinen Gefährten... begleitet von dem nagenden Zweifel, weil keiner der anderen ewigen Geister ihn jemals ohne Körper kontaktiert hat... außer er würde zum griechischen Ideal zurückkehren und in einem Buch den Geist vergangener Größen sehen und sich denken:
Achilles, Homer, Platon, ihr habts geschafft!

Gruß
Brynjar
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Der Katholik weiß, dass er von der Kirche auferlegte Regeln einhalten muss

So ein Quatsch.
Wenn die das wirklich alle machten, gäbe es keine Beichte.

Ich bin zwar kein Katholik, aber ich finde das großartig: Du kannst sündigen wie der Teufel und hinterher sogar noch jemanden damit volltexten, den das tatsächlich interessiert. Ganz anders als im joyclub.
Das ist ja das Geniale. Am Ablass verdient die Kirche wieder Geld. Die Geschäftsidee ist genial. Ich definiere etwas als Sünde, um mich mit der Vergebung zu bereichern. Da eignen sich die Triebe optimal dazu. Das System funktioniert schon seit hunderten von Jahren. Keiner kann kontrollieren, ob das mit den 100 Jungfrauen danach auch stimmt. Ups, das sind ja die Anderen. Die Katholiken sind schon zufrieden wenn sie zur Rechten Gottes sitzen dürfen.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Phantasiereise
Natürlich könnte ich auch ein ganz anderes Szenario entwerfen, aber versucht mal, mir in dieses zu folgen:

Stellt euch vor, ihr befindet Euch in einer unangenehmen Phase Eures Lebens. Ihr habt Schwierigkeiten - mit Bezugspersonen, dem Staat, dem Nachbarn, dem Kollegen, mit Euch selbst; warum auch immer Ihr sie habt - nachdem Ihr Euch darüber das Hirn zermartert habt, telefoniert habt, bis der Kopf qualmt, mit der Faust in der Tasche herumgelaufen seid, Euch zwischen Selbstmileid und Wut zerrieben habt sinkt Ihr abends mit einem kopfvoll quälender Gedanken völlig erschöpft ins Bett und in einen bleiernen Schlaf...

– Ihr wacht auf, fühlt Euch wohlig träge und geniesst die Wärme und das Gefühl Eurer Haut unter der Decke. Euch tut (noch) nichts weh, Ihr geniesst die tiefe Entspannung, die die Nacht gebracht hat und Ihr habt vielleicht noch die Fetzen eines Traums in Eurem Sinn, etwas Leichtes, Sinnliches, Verspieltes- nicht mehr wirklich zu greifen, aber er schwingt noch durch Eure Neuronen. Euer erster Eindruck ist das Sonnenlicht, das durch das Fenster herein glitzert und Ihr beobachtet halbwach das Spiel von Licht und Schatten auf den Wänden. Jede Bewegung, die Ihr macht, lässt Euch Euren Körper angenehm spüren. ihr fühlt Euch glücklich und leicht und zeitlos.
Stellt euch vor, dieser Zustand ist ewig. Ihr fühlt Euch geborgen, nichts fehlt Euch, Ihr seid im Frieden.
Es gibt keine Zeit, keine Stunde, kein Jahr...

Dieses Sein im Schoß der Ewigkeit lassen wir in unserem Leben nicht zu. Bedenkt, dass wir gelernt haben, linear zu denken: Es muss immer etwas nach dem Danach kommen. Und so kommt es auch: Der Ärger von gestern fällt uns wieder bleischwer in den Sinn. Wir denken, dass wir wieder damit zu tun haben werden. Wir denken, dieser Zustand zwischen Wachen und Träumen war die angenehmste Zeit, die der Tag zu bieten hatte.

Lassen wir doch einmal zu, das Dasein NICHT-linear zu sehen: Dann fühlen wir uns geborgen in einer kleinen Spanne, und die ist ewig. Sie war, ist, wird sein.
So ähnlich, stelle ich mir vor, ist es mit dem Spirit, dem ewigen Geist, der auch die Freiheit vom Tod sein kann. Wenn sich uns etwas in den Weg stellt, ist es die Angst.

Frei von Angst durch die Erkenntnis werden, dass der Geist niemals verletzt werden kann, weil er ewig ist.

Was wissen wir wirklich? Wie viel über die Möglichkeiten, die es geben könnte, und die wir nicht wahrnehmen können, weil wir in unseren Programmen gefangen sind?
*********June Paar
7.185 Beiträge
Ihr versteht schon . . .
. . . der "Eröffner"
ist der (Gedanken)-Tod!


Johnny Cash:
I walk the line ...

*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Ich definiere etwas als Sünde, um mich mit der Vergebung zu bereichern.

Davon profitieren beide Seiten. Was verboten ist, macht einfach doppelt so viel Spaß: Sex, Kiffen, falsch Parken, ein Banküberfall. Vielleicht gilt das ja auch fürs Sterben?

Ihr habt Schwierigkeiten - mit Bezugspersonen, dem Staat, dem Nachbarn, dem Kollegen, mit Euch selbst;

Ja. Fast immer.

Dieses Sein im Schoß der Ewigkeit lassen wir in unserem Leben nicht zu...

Lassen wir doch einmal zu, das Dasein NICHT-linear zu sehen: Dann fühlen wir uns geborgen in einer kleinen Spanne, und die ist ewig. Sie war, ist, wird sein...

Vielleicht markiert dies ja die Grenze unserer Willensfreiheit:

Die Zukunft als Gedankenexperiment zu adaptieren, und von all den Sorgen die besten aller möglichen Schlechtigkeiten auszuwählen, zeichnet uns als Menschen aus. Diese Wahl können wir vernünftig treffen.

Die Szenarien selber aber kommen wie Träume über uns. Manchmal weist uns ein guter Freund im Gespräch eine Tür in einen anderen Möglichkeitsraum, den wir vorher nicht gesehen haben. Meist sind wir aber in der Tat gedanklich in Tunnelrealitäten gefangen, aus denen wir keinen Ausweg sehen.

Wir haben extrem wenig Einfluss auf die Wahl der Räume, die wir in diesen gedanklichen Vorab-Wanderungen betreten und noch weniger Einfluss darauf, wie weit uns diese Gedankenexperimente aus der Gegenwart hinausspülen.

Dass es Menschen (wie z.B. Buddha) gibt, die von sich behaupten,
sie hätten diesen Einfluss auf ihr eigenes Nervensystem,
sie hätten die Fähigkeit, sich bewusst und vollständig in die Gegenwart zu reduzieren oder ausschließlich schöne Räume in Gedanken zu betreten,

macht die Sache für alle anderen nur noch schlimmer.
**********henke Mann
9.638 Beiträge
Ich stehe ...
... im Autorenverzeichnis des letzten gedruckten Brockhaus - also bin ich unsterblich *zwinker*

Im Ernst: Was lebt nach dem Ende unserer physischen Existenz von uns weiter?
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Was lebt nach dem Ende unserer physischen Existenz von uns weiter?

Informationen über uns.

Codiert als DNA, Schriftzeichen oder - kürzer haltbar - neurochemische Erinnerungswolken.

Ist das nicht grausam? All die Peinlichkeiten, die wir uns so geleistet haben...
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