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populismus,

*******alm Paar
7.574 Beiträge
Themenersteller 
populismus,
was ist das eigentlich im philosophischen sinne?

immer wieder hören wir diesen begriff, gesellschaftspolitisch.

wer ist populist?

was ist populismus?

gibt es sowas überhaupt oder benennen es die etablierten nur so um abzulenken?

calm*frage*
****ot2 Mann
10.185 Beiträge
Zur Lektüre:
https://de.wikipedia.org/wiki/Populismus

Finde den wikipedia-Eintrag vielschichtig und gut.
Lg
Gernot
***is Mann
2.127 Beiträge
In der aktuellen Verwendung zu einer bloßen Worthülse verkommen. Passt eine von der Gegenseite geäußerte Ansicht nicht, ist das schon "Populismus". Es ist ein Schlachtbegriff geworden, der den echten politischen Diskurs frühzeitig zu unterminieren sucht, und gleichzeitig dem jeweiligen Gegner die Kompetenz abspricht, an einem solchen Diskurs qualifiziert teilzunehmen...
*******alm Paar
7.574 Beiträge
Themenersteller 
@ignis,
also ein armutszeugnis der etablierten und der medien?

könnte man es so benennen?

angst?

calm*wink*
***is Mann
2.127 Beiträge
Ich würde sagen, das trifft es ganz gut. Ich denke, die Politik fürchtet ausgerechnet diejenigen, die ihre Stimme zum Machterhalt abgeben müssen, am meisten. Das dieses Vorgehen gerade etwas aus dem Ruder läuft, lässt sich zur Zeit ja gut beobachten. Die inflationäre Verwendung des Wortes "Populismus" sorgt für dessen erheblichen Verschleiß, zumal es oft ziemlich vorschnell benutzt wird...
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
***is:
Ich denke, die Politik fürchtet ausgerechnet diejenigen, die ihre Stimme zum Machterhalt abgeben müssen, am meisten.

Verstehe ich das richtig? Du denkst, die "Politik" fürchtet den Wähler?

Delta
***is Mann
2.127 Beiträge
Ja, richtig, so sehe ich das. Wie sonst kann man sich das ewige (parteiunabhängige) Vorpreschen und wieder Zurückrudern erklären? Man lehnt sich weit aus dem Fenster, stellt fest, dass der potentieller Stimmlieferant "not amused" ist, um es mal diplomatisch zu formulieren, und plötzlich ist man "falsch verstanden", oder "aus dem Zusammenhang gerissen" worden, etc. Aus Angst, an irgendeiner Stelle mal klare Kante, oder zumindest ansatzweise so etwas wie ein erkennbares Profil zu zeigen, werden vorher Meinungsforschungsinstitute beauftragt, um ja das zu sagen, was "das Volk"-was immer das genau sein soll- hören will. Das Resultat ist die momentan zu beobachtende Verwaschenheit der pol. Landschaft. Alle wollen "in die Mitte", mit dem Effekt, dass die SPD eine linke CDU, und die CDU eine konservative SPD geworden ist. Und alle halten sich selbst für das einzig Wahre. Und die mit einem klaren Profil, seien es nun die Linken oder die AfD, sind nun plötzlich "Populisten". Die noch extremeren NPD, DVU & 3.Weg lasse ich jetzt mal für den Moment außen vor. Die näher an der Mitte befindlichen wie FDP oder die Grünen kämpfen inzwischen mit den gleichen Dämonen wie die großen Volksparteien, wenn man sie mal so nennen will.
**yx Mann
1.257 Beiträge
**********tarii:
Verstehe ich das richtig? Du denkst, die "Politik" fürchtet den Wähler?

Verstehe ich richtig? Du bezweifelst das?
***is Mann
2.127 Beiträge
Du warst zu schnell, Keyx, ich war noch bei der Überarbeitung... *mrgreen*

Unbequeme/unpopuläre Entscheidungen werden ja auch gerne auf "nach der Wahl" verschoben. Einerseits aus Angst, dass sonst massig Stimmen verloren gehen könnten, andererseits, weil man nach einer evtl. Abwahl nicht mehr die Verantwortung für derlei Entscheidungen treffen muss.

Bei den extremen Parteien wollte ich noch die MLPD und die KPD hinzufügen, die aber, wie die echten Rechtsextremen, eher eine Randerscheinung sind...
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
**yx:
Verstehe ich richtig? Du bezweifelst das?

Ja.

Nur... meine Erklärung macht den tatsächlichen Zustand nicht besser. Für den Bürger bleibt es am Ende egal, er bekommt nicht, was er eigentlich benötigt (weder als information, noch als Ergebnis).

Delta
**yx Mann
1.257 Beiträge
Starker Hinweis.
aber das lässt sich doch was finden.
Gernot hat uns doch den Weg gewiesen. Und dort finde ich MEINEN Satz:

"Als eine Ursache für populistische Tendenzen gilt u. a. eine fehlende Bürgernähe und eine große Distanz zwischen den Interessen und der Sprache einer Gemeinschaft und denen der Regierenden bzw. des Establishments."

Die politische Intelligenz findet eine Lösung, aber die Dummheit, die immer in der Mehrheit ist, konterkariert immer aus Gründen des Egoismus. Das begründet die berechtigte "Angst".

Oder?
******s_X Mann
1.065 Beiträge
Das Erstarken von Populismus oder auch populistischem Radikalismus ist IMHO nicht der Hinweis auf benötigte Veränderungen, sondern schlicht ein Zeichen von der fehlenden Möglichkeit Sachverhalte dem populus begreiflich zu machen. Das Defizit kann dabei sowohl auf Seiten des sogenannten Establishment als auch auf Seiten des "Volkes" liegen. Wenn jetzt den Teilen des "Volkes" die einen Hang zu den radikalen Populisten haben nicht entgegengengetreten wird, hat das "Volk" das was es verdient.

Ich bin der Meinung das Populismus keinesfall eine Worthülse ist sondern wohldefiniert ist und keinesfalls gutzuheißen ist. Allein der Ansatz auf schwierige Fragen einfache Antworten zu geben oder auch nur zu behaupten die Antworten zu haben, ohne sie zu verraten, sagt alles über Populisten heutiger Prägung aus.

Wenn ich es mir Recht überlege komme ich immer mehr zu dem Schluß Cicero der in seinem Werk "De re publica" getroffenen Entscheidung zustimmen zu wollen, da sich das Volk scheinbar auf einem intelektuell stetig absteigenden Ast zu befinden scheint.
***is Mann
2.127 Beiträge
Das Erstarken von Populismus oder auch populistischem Radikalismus ist IMHO nicht der Hinweis auf benötigte Veränderungen, sondern schlicht ein Zeichen von der fehlenden Möglichkeit Sachverhalte dem populus begreiflich zu machen.
Da bin ich nicht ganz d'accord mit Dir. Meines Erachtens liegt die Problematik da etwas anders. Man hört nach Wahlen aus den Reihen der unterlegenen Politiker sehr oft den Satz "Wir haben uns den Wählerinnen und Wählern nicht verständlich machen können". Was für eine geradezu groteske Form von Arroganz! Da wird den Leuten mehr oder weniger verschleiert im Subtext angetragen, sie seien schlicht zu dumm gewesen, das hehre Anliegen zu verstehen, und gefälligst das Kreuz an der richtigen Stelle zu machen. Die Idee, dass der Wähler seiner Vorstellung entsprechend gehandelt hat, WEIL er verstanden hat, wird hier völlig ausgeblendet.
Die Politik, zumindest die etablierten Parteien, hat im Großen und Ganzen die Bodenhaftung und somit den Kontakt zum Volk verloren. Die kennen die existenten Realitäten, die Sorgen und Nöte der normalen Leute einfach nicht mehr. Das führt zu dem Gefühl, dass die Politik an einem vorbeiregiert, vielleicht noch treffender, über einen hinweg. Da kommt dann die Stunde der sog. Populisten. Jemand, der zuhört, und die Leute da abholt, wo sie stehen.
Die AfD, um mal in D zu bleiben, ist nichts weiter, als ein Produkt des Totalversagens der Altparteien und deren inexistentem Interesse an dem, was die Leute bewegt. Oder den Lügen, die man serviert bekommt, als Beispiel sei hier nur kurz die noch vehemente Ablehnung einer Maut von Seiten Merkels & Co. vor einigen Jahren angeführt. Oder Beschimpfungen und Diffamierungen an die Adresse von Leuten, die mit der exzessiven Willkommenskultur nicht einverstanden sind. Hauptsache, alles schön politisch korrekt und in genderinklusiver Sprache. Das alles schreit geradezu: "Uns interessiert hier einen Scheißdreck, was Ihr wollt, wir machen, wonach uns ist."
Genau diese Unarten haben auch in den USA zu Trump geführt. Nur noch weichgespültes PC-Gekuschel oder wüste Beschimpfung der Gegner. Social Justice Warriors der verstrahltesten Sorte an den Unis mit ihren Safe Spaces gegen die mögliche Verletzung von Gefühlen (!), wegen derer man dort sogar die Polizei rufen darf. Drüben kann man gut beobachten, wo die Reise hingeht, wenn sich nicht was ändert. An ihren Taten sollt ihr sie messen. Na, denn warten wir's mal ab...
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
******s_X:
Wenn ich es mir Recht überlege komme ich immer mehr zu dem Schluß Cicero der in seinem Werk "De re publica" getroffenen Entscheidung zustimmen zu wollen, da sich das Volk scheinbar auf einem intelektuell stetig absteigenden Ast zu befinden scheint.

Wow, wenn sich das Volk seit 2000 Jahren auf einem "intellektuell stetig absteigenden Ast" befindet, was für goldene und intellektuell ausgereifte Jahre müssen das um Christus herum gewesen sein.

Ist euch auch schon aufgefallen, dass "die anderen" intellektuell kein Niveau erreichen?

Auf ihre Art haben AfD und Konsorten schon recht, wenn ich das Spielfeld verkleinere, ist es leichter die Übersicht zu behalten.

**yx:
"Als eine Ursache für populistische Tendenzen gilt u. a. eine fehlende Bürgernähe und eine große Distanz zwischen den Interessen und der Sprache einer Gemeinschaft und denen der Regierenden bzw. des Establishments."

Auf dem Gebiet Deutschland gab es mal über 300 "souveräne Staaten". Um 1800 gab es noch ca. (Glaube ich, darf gerne korrigiert werden) 50 Staaten und 1871 haben sich ein paar mehr als 20 zum Deutschen Kaiserreich zusammengeschlossen. In dieser Zeit ging es den Bewohnern Stück für Stück besser. Dabei spreche ich nicht nur von den Bewohnern in den reichen Gebieten.

Mache ich aus kleinen Stücken etwas großes, liegt es in der Natur der Sache, dass einiges einfacher, manches komplizierter wird. Der persönliche Einfluss der meisten wird geringer, der einiger höher, jedoch auf einer anderen Ebene. Wer in seiner Firma ein paar Stufen übersprungen hat, weiß wovon ich rede.

Es bleibt kompliziert.

Delta
******s_X Mann
1.065 Beiträge
Den Satz der Politiker
"Wir haben uns den Wählerinnen und Wählern nicht verständlich machen können"

Ist beleibe nicht die Aussage der Wähler ist doof, sondern der zu Wählende reflektiert sich selbst als ungenügend im Rahmen der Erklärung seiner Position.

Wenn ich jetzt mal die Position der sogenannten Volksversteher, die ja tatsächlich t Teile des Volkes soweit verstehen, das man ein Parteiprogramm nicht öffentlich machen muß, sondern mit Parolen um sich werfen kann, die in keinster Weise erklärt werden müssen, weil sie die niedrigsten Instinkte wie Neid und Angst ansprechen.

Die Aussage Totalversagen ist so ein Satz wie "Wollt ihr den totalen Krieg?" und fällt für mich unter ein Niveau von "Schuld sind nur die Anderen"

Zum Thema Willkommeskultur:

Ja mei, wer sind wir denn, das wir denn einerseits über 4,5 Millionen Spätaussiedler, dann auch mal eben einen ganzen Staat willkommenheißen und uns dann hinstellen Flüchtlingen das Ihnen zustehende Recht bei uns Schutz zu suchen verweigern wollen?

Sogesehen hätte Merkel nicht sagen dürfen "Wir schaffen daß" sondern "Wir müssen das schaffen".
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
Mo, 2015-08-31 14:18 dpa - Deutsche Presseagentur GmbH
Zitat Merkel: «Wir haben so viel geschafft, wir schaffen das»
«Deutschland ist ein starkes Land. Das Motiv, mit dem wir an diese Dinge herangehen, muss sein: Wir haben so vieles geschafft, wir schaffen das. Wir schaffen das, und wo uns etwas im Wege steht, muss es überwunden werden.»

(Kanzlerin Angela Merkel am Montag in Berlin bei ihrer Pressekonferenz zur Flüchtlingskrise.)


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Sagte sie was anderes?

Delta
***is Mann
2.127 Beiträge
Ist beleibe nicht die Aussage der Wähler ist doof, sondern der zu Wählende reflektiert sich selbst als ungenügend im Rahmen der Erklärung seiner Position.
Ich bin mir nicht sicher, ob Du da den Herrschaften aus der Politik nicht zuviel Fähigkeit (und Willen) zur Selbstkritik unterstellst. Die geben sie nur vor zu haben, wenn ihnen das Wasser wirklich bis zu Halse steht und die eigenen Pfründe zur Disposition stehen.

Ja mei, wer sind wir denn, das wir denn einerseits über 4,5 Millionen Spätaussiedler, dann auch mal eben einen ganzen Staat willkommenheißen und uns dann hinstellen Flüchtlingen das Ihnen zustehende Recht bei uns Schutz zu suchen verweigern wollen?
Das ist ein Fass, das wir innerhalb dieses Diskurses vielleicht besser nicht aufmachen sollten, denn darüber scheiden sich die Geister naturgemäß massivst. Da werden Dinge miteinander verglichen, die kaum vergleichbar sind, und der mediale Umgang mit dem Thema ist ein ziemlich wesentlicher Faktor für das Erstarken des Populismus...
******s_X Mann
1.065 Beiträge
Erst mal herzlichen Dank für das Vollzitat, was von Populisten ja gern mal unter den Tisch gekehrt wird.

Wie jetzt @***is keine unpopulären Ausagen? Witzig in einem Thread über Populismus, in den von anderen AfD eingeführt wurde. Ach ja das Kampflemma von der Lügenpresse.

Klar haben unsere Politiker durchaus Defiziete, wenn nicht würden sie ja ein Vielfaches ihrer Diäten an anderer Stelle verdienen können.
***is Mann
2.127 Beiträge
Ich habe durchaus kein Problem mit unpopulären Aussagen, die Erfahrung hat nur gezeigt, dass Threads ziemlich schnell entgleisen, wenn ein Thema - und damit verbundene Aussagen - derartig polarisiert. Irgendwann landet man dann an dem Punkt, wo die Mods einschreiten müssen, weil die Beschimpfungen völlig ausarten. Ich bin auch in der Tabu-Gruppe, wo wir wirklich viel dürfen, und ich war dort auch selbst schon Mod, daher weiß ich, wovon ich rede.

Die Presse habe ich schon laaange vor der AfD für in Teilen unglaubwürdig gehalten, weil ich selbst einige Jahre als Journalist gearbeitet habe, und mehr als einmal mit ansehen musste, wie Artikel zustandekommen. Von völlig frei erfunden bis hin zur erzieherischen Lenkung des Lesers im Interesse einer gewünschten Meinung war alles dabei. Natürlich nicht nur, aber doch nicht selten. "Berichte" über Events, bei denen kein Kollege zugegen war, Verfälschung von Testergebnissen wegen guter Anzeigenkunden, massive Differenzen zwischen eigenem Erleben und der Berichterstattung, etc. pp. Wenn die Leute wüssten, wie sehr sie manchmal ver**scht werden, wäre die Desillusion noch größer...
******s_X Mann
1.065 Beiträge
Das man nicht alles was geschrieben wird, insbesondere in der Beliebigkeit der Online-Medien glauben kann, ist schon mal klar. Im Medium Internet findet man für alles Belege, bis zu Verschwörungstheorien des Kopp-Verlages für Aluhut-Träger.

Entgleisen liegt aber wohl selten am Thema, sondern ehr an den Beteiligten, wobei ein guter Ansatz ist schon mal Blödsinn einfach so stehen zu lassen. Ein Gutteil von Gelassenheit ist das Ignorieren bestimmter Aussagen/Angriffen.

Ich persönlich sehe keinen Sinn darin etwas nicht anzusprechen, weil es zu Komplikationen führen könnte. Nebenbei finde ich die Diktaur der Lauten so was von Ungehörig und würde mich selber nicht mehr im Spiegel anschauen wollen, wenn ich auf die Idee käme etwas Inhaltlich nicht aufgreifen zu wollen, weil der Gegenüber ausfallend werden könnte.
***is Mann
2.127 Beiträge
Sehe ich im Prinzip auch so, auf die Dauer ist dies allerdings sehr ermüdend. Da kann man Zahlen und Zitate noch und nöcher vorlegen, es gibt immer noch welche, die Deine Quellen anzweifeln, Deine Gesinnung in Frage stellen und letzten Endes, wenn die Argumente dann endgültig ausgehen, die große, braune Keule rausholen. Wenn Du das ein paar Male erlebt hast, geht einfach die Lust am Diskutieren flöten. Allerdings unterstelle ich der Philo-Gruppe auch ein gewisses Niveau, daher ist durchaus zu vermuten, dass es hier nicht so schnell aus dem Ruder läuft...

Vielleicht mal etwas zu Presseproblematik, kürzlich noch von mir in TABU gepostet. Innerhalb weniger Tage widersprechen sich 2 Leitmedien zu einem ohnehin brisanten Thema geradezu diametral.

http://www.t-online.de/wirts … d-oft-ueberqualifiziert.html

http://www.rp-online.de/poli … -fluechtlingen-aid-1.6228912

Gleiches Thema, völlig unterschiedliche Aussagen. Und vielleicht mal am Rande, ich habe für die Stadt Leverkusen relativ konkrete Zahlen: 87% ohne Schulabschluss, 11% mit Schulabschluss aber ohne hier verwertbare Ausbildung (es geht also in Maßnahmen), und nur 2% haben einen anerkannten Abschluss, entweder Studium oder Ausbildung, meist aber ersteres. Zusätzlich geht man von etwa einem Viertel völliger Analphabeten aus, auch der eigenen Muttersprache. Ich gehe davon aus, dass in anderen Regionen Deutschlands die Zahlen ganz ähnlich sein werden, somit ist klar, dass das ständige Gerede von Fachkräften und Bereicherung im Bereich der Märchen anzusiedeln ist. Es bedarf keiner prophetischen Begabung zu erkennen, dass locker 90% unserer Neuankömmlinge für immer im ALG II-Bezug bleiben, und damit genau das Gegenteil von "die Renten- und Sozialkassen entlasten" tun. Und der Familiennachzug ist da noch nicht inbegriffen. Viele Leute erkennen diese Märchen, wenn sie sie sehen, und sind entsprechend ärgerlich darüber. Das anzusprechen, ist aber dann "billiger Populismus".

Natürlich platzt einem dann irgendwann der Kragen. Wenn dann noch regelmäßig Meldungen eintrudeln über Flüchtlinge, die ihre Unterkünfte abfackeln, über das Essen mosern und teils marodierend durch die Straßen ziehen, ist der Michel bedient. Wir haben inzwischen ein Millionenheer von Einwanderern bekommen, deren Frauenbild sozialisationsbedingt - sachte formuliert - vorsintflutlich ist, deren Sicht auf die westlich aufgeklärte Welt nicht selten von Feindseligkeit geprägt. Die Vorfälle von Sylvester in Köln oder der durch einen afghanischen Flüchtling vergewaltigten und ertränkten Studentin (und die dazugehörige Berichterstattung!) geben dann den Rest. Mindestens einmal in der Woche gehen solche Meldungen durch die Medien, allerdings nicht durch die großen, öffentlichen. Man muss gezielt danach suchen, denn der deutsche Schuldkomplex erlaubt da keine klare Nachrichtenlage. Im Gegenteil, wir suchen hier absurderweise auch noch nach Gründen, warum wir als Deutsche selbst dafür Verantwortung tragen, dass sich diese Leute so verhalten. Vor solchen Hintergründen kann doch keiner ernsthaft fragen, wie es zum Erstarken des Populismus kommt. Und dann kommt die FAZ letzte Woche mit einem Titel, der die hochelegante Grace Kelly mit einem dünnen, zartrosa Tuch auf dem Haar zeigt, und der wohl ernst gemeinten Frage, wo denn der Unterschied zwischen einer Kopftuch tagenden Muslima und diesem Bild liege. Wenn das nicht Erziehung sein soll, was dann? Und so etwas stößt nun einmal langsam sauer auf. Wenn nur ein Flüchtling von Deutschen verprügelt wird, geht das tagelang durch die Medien, die "Arsch huh - Zäng ussenander"-Fraktion veranstaltet Benefizkonzerte gegen Rassismus und Rechts und schwingt salbungsvolle Reden. Im umgekehrten Fall wird über so etwas oft nicht einmal berichtet. Oder wie im kölner Fall, erst Tage später und in Salamitaktik. Und gut gemeinte Ratschläge empfehlen dann eine "Armlänge Abstand". Wo ist da die Ausgewogenheit?

Nicht, dass hier irgendwelche Zweifel aufkommen. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nichts gewählt, das weiter rechts als die SPD liegt, und aller Voraussicht nach werde ich das auch 2017 nicht, denn die AfD hat - abgesehen von Islam und Flüchtlingspolitik - keine Kongruenzen mit meinen Ansichten. Das reicht nicht, um sie zu wählen, zumal deren restliches Programm unausgegoren bis völliger Horror ist. Ich muss demnach damit klarkommen, dass ich mich durch niemanden in der Politik vertreten fühle. Bei allem Verständnis dafür, dass andere aus ihrem Ärger heraus genau das tun, ich werde mich nicht den Populisten zuwenden. Dafür reicht die Substanz auf Dauer einfach nicht.

Die aktuelle gesellschaftspolitische Lage treibt mich als genuin Linken in eine ziemlich schwierige Situation. Ich sehe die Missstände, diese anzusprechen, kollidiert aber heftig mit linken Grundsätzen. Ich erkenne, wie sich das alles auf lange Sicht demografisch und die Sozialsysteme betreffend auswirken wird. Man braucht nur einmal einen Blick nach DU-Marxloh oder K-Chorweiler oder Mülheim zu werfen. Das ist JETZT schon so, und war auch vor der Ankunft der Flüchtlinge so. Zu kleinen Bagatellunfällen rückt die Polizei oft schon mit 4 Streifenwagen an, weil die Sache sofort eskaliert und auch die Beamten bedroht werden. Plötzlich stehen 50, 60 schreiende Männer um die Szenerie.
Aber ich muss das als Linker wohl als Zeichen von "Multikulti" verstehen und akzeptieren, ob ich will, oder nicht. Schließlich bieten wir als Deutsche diesen verirrten Seelen zu wenige Perspektiven.

Die angesprochenen Spätaussiedler sind europäisch geprägte, christlich sozialisierte Menschen. Das ganze Land, das wir aufgenommen haben, bestand aus Deutschen ohne Sprachbarriere und von sehr ähnlicher kultureller Prägung und einer von Arbeit geprägten Gesellschaft. Von daher hinkt der Vergleich mit den nun aus den teilweise rückständigsten Gegenden dieses Planeten kommenden, zumeist völlig ungebildeten Leuten extrem. Die Mehrzahl ist absolut unintegrierbar, auch noch in Generationen. Dazu braucht man sich nur deren Mentalität, Sozialisation und Arbeitsmarktkompatibilität anzusehen. Das ist kein Populismus, das sind nachprüfbare Fakten.

So hier waren jetzt mal ein paar unbequeme Ansichten, dann legt mal los, wird bestimmt lustig...
**e Mann
2.565 Beiträge
Ja, machen die sicher gleich. Ich hatte in der Zwischenzeit mal versucht, wie ich den Begriff Populismus sehe. Stehe also gar nicht in Bezug zu der derzeitigen Diskussion.


Ich denke, wir leben in einer Phase, in der viele Bürger Angst verspüren.

Durch die Globalisierung sieht sich der Einzelne verlorener denn je. Nun fühlt er sich schon mickrig, da ist er auch noch Schuld am Klimawandel, weil er einen Diesel fährt, Schuld am Tod der Näherinnen in Bangladesh, deren Fabriken einstürzen, weil er das falsche T-Shirt kaufte, Schuld am Hunger in Afrika, weil die Kleiderspende, die er da hin schickte, die aufkeimende Kleiderindustrie dort gleich wieder kaputt machte.

In den Nachrichten sieht er jeden Abend die komplette Sammlung aller Katastrophen, die sich auf dem Erdenball gerade abspielen. Dabei scheint sich die Politik weiter denn je von seinen kleinen täglichen Problemen zu entfernen.

Das alles macht Angst. Und Angst ist ein ungutes Gefühl vor etwas, was man nicht kennt. Und dann schlägt die Stunde derer, die eine solche Angst ausnutzen und mit ihren gefährlichen Plattitüden den Menschen eben die Gründe für ihre Ängste geben.



So sehe ich die Struktur hinter der Sache. Das man solche Manipulanten Populisten nennt, ist erst einmal in Ordnung, da sich sich extrem volksnah geben. Das ist also vom Begriff her richtig.

Nur ändern sich Begriffe dadurch, dass man sie anwendet. Gerade wenn sie inflationär gebraucht werden, wie das hier der Fall ist, muss man sich fragen, warum das plötzlich so ist. Das hat meines Erachtens @***is wunderbar zusammen gefasst:

"In der aktuellen Verwendung zu einer bloßen Worthülse verkommen. Passt eine von der Gegenseite geäußerte Ansicht nicht, ist das schon "Populismus". Es ist ein Schlachtbegriff geworden, der den echten politischen Diskurs frühzeitig zu unterminieren sucht, und gleichzeitig dem jeweiligen Gegner die Kompetenz abspricht, an einem solchen Diskurs qualifiziert teilzunehmen..."

Der Begriff ist in erster Linie mal praktisch. Aber er lässt die Kluft zwischen den polarisierten Seiten noch größer werden. Die Argumente, seien sie so platt, wie sie wollen, werden nicht mehr diskutiert, sondern bekommen den Stempel "populistisch" und gut ist. Der Bürger kommt sich umso verarschter vor, macht komplett dicht und Front gegen alles, was nur nach Intellekt riecht ("Lügenpresse").
***is Mann
2.127 Beiträge
Die Globalisierung macht mit offen gestanden weniger Sorgen, als die Gleichgültigkeit der Politik den Belangen des eigenen Volkes gegenüber. Genau solche Dinge sind es nämlich, die irgendwann Leute an die Macht bringen, derentwegen man eine Auswanderung in Erwägung zieht. Totalitäre Regime sind nicht unbedingt meine Idealvorstellung einer Staatsform...
**e Mann
2.565 Beiträge
Mir macht die Globalisierung keine Sorgen. Ich schrieb nur, wie sie sich für andere anfühlen kann. Ich glaube auch nicht, dass sich die Politik so viel mehr vom "kleinen Mann" entfernt hat. Es gibt mehr Möglichkeiten der Mitbestimmung als früher und langfristig werden wir da auch noch sehr viel weiter kommen.

Nein, ich mache mir auch wegen des momentanen Rechtsrucks nicht so viele Sorgen. Ich weiß um die Pendelbewegungen, die große Strömungen mit sich bringen. Offen ausgetragener Missmut ist immer besser als versteckter Radikalismus.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Diese Situationsbeschreibung
paßt einfach perfekt zum Thema:

http://www.n-tv.de/politik/W … fitiert-article19260946.html
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