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Seele

Seele
Durch den Tod meines Freundes beschäftige ich mir gerade sehr damit, was eigentlich die Seele ist....

Kann ich es greifen, anfassen, ist es etwas was ich sichtbar machen kann? Mit EEG ,EKG ,MRT...... Oder ist es etwas, was flüchtig ist? Ich frage mich, was gemeint ist, wenn die Menschen von der "alten Seele" reden.

Ich bin davon überzeugt, dass wir alle eine Seele haben, und die Seele auch unsterblich ist. Ich habe gemerkt, dass seine Seele noch anwesend war, als ich mich von ihm verabschiedet habe. Und ich habe auch ds Gefühl, sie zu spüren.....


Was ist die Seele?
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Seele ist, was ich über die Summe der zugelassenen und zugedichteten Eindrücke hinaus zum Wesen eines Lebewesens konstruiere. Somit entsteht sie in mir und wird mit meinem eigenen Tod hinfällig. Sie ist also so lange unsterblich, wie es Lebewesen gibt, die meinen, sich an diese zugelassenen und zugedichteten Eindrücke erinnern zu können oder von ihnen erfahren.

So kommt es dazu, daß man auch die Seele von längst Verstorbenen zu erkennen meint, weil die Erinnerung an sie medial aufrecht erhalten wird. Man hat also über Medien einen vermeintlichen Zugang zur Seele etwa eines Franz Kafka, eines Willy Brandt oder einer Marilyn Monroe.

Die Eigenschaft, eine Seele zu haben, gilt auch für mich selbst. Damit entsteht eine eigentümliche Sachlage. Was ich als Mensch anderen Lebewesen zugestehen will, soll auch für mich gelten: Unsterblichkeit. Der Wille zur Unsterblichkeit ist nur Menschen zu eigen, weil sie als einzige Lebensform auf dieser Welt aus dem Wissen, daß sie sterben werden, eine Vorstellung von Unsterblichkeit entwickelt haben.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Ich bin davon überzeugt, daß wir zur Demut verpflichtet sind. Die demütige Grundhaltung ist umso zwingender, je mehr wir wissen. Das Wissen über die Welt, das ich schlicht Weltwissen nenne, ist für uns Menschen eine schlichte Pflicht. Wir können wissen, und allein deshalb müssen wir.

Seelenlos ist alles, was dem einzelnen Menschen widerspricht. Das Wissen des Menschen muss jedem einzelnen Menschen zugute kommen. Politik muss somit beseelt sein vom Willen, dem Einzelnen zugute zu kommen und nicht dem Einzelnen, der die Macht zur Politik ausübt.

Menschlich ist somit alles, das von der Hinwendung zum Einzelnen beseelt ist.
das Wesen der Seele
..ist, daß es sie nicht gibt. Das Neuronenfeuer unseres Hirns gaukelt uns Realität vor. Selbst wenn diese Realität als gegeben hingenommen, werden wir feststellen, daß wir uns nur über zwei Primärempfindungen einigen können: Ausdehnung und Masse. Sonst nichts, null! Seele ist der lächerliche Versuch den Wimpernschlag Leben in der Unendlichkeit Bedeutung beizumessen. Schieß Dir eine Kugel in den Kopf, spring aus dem zehnten Stock: Das wars dann mit Deiner Seele. Deine Kohlenstoffmoleküle gesellen sich zu den anderen, wenn das Wasser verdunstet ist.
Profilbild
**o3 Mann
593 Beiträge
Existenz
Da weder die Existenz nach die nicht Existenz der Seele beweisbar oder nachweisbar ist, würde ich sagen es ist dir freigestellt zu glauben was du willst willst du glauben (als Agnostiker) das so etwas wie die Seele nicht existieren kann, dann tue das aus vollem Herzen. Willst du aber glauben dass die Seele etwas ist das reales existiert und uns im täglichen Leben oftmals begegnet dann glaube das. Ich selbst als einfacher Mensch warte einfach ab, die Wissenschaft wird es beweisen in der einen oder anderen Richtung. An der Tatsache der Existenz oder nicht Existenz wird es aber nichts ändern.
*******ata Frau
27.695 Beiträge
https://www.joyclub.de/my/3441592.miracle67.html
meine anteilnahme zum tod deines freundes


vielleicht magst du auch in einer ruhigen minute in diesen alten themen lesen?

Philosophie: Seele
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Philosophie: Ist der Tod das Ende?
hallo, miracle67,

von mir auch ein stiller gruß zum tod deines freundes.

die fragen, die du stellst, sind nur in philosophischen unterdisziplinen, wie der metaphysik gut aufgehoben. der unbeweisbare teil der wirklichkeit, der das stigma des glaubens trägt, wurde auch aus den geisteswissenschaften verdrängt.
dass antike kulturen anders mit dem tod umgingen, ist bekannt, wurde aber in die schublade des religiösen und des aberglaubens deponiert, und ich kann mir keinen erkenntnissturm und keine phänomenologische wende vorstellen, die jenes "wissen" wieder ans tageslicht bringt.
wer vernunft oder gar seriösität für sich beansprucht, wischt glaubensfragen vom tisch, denn es ist nicht üblich, den verstand im selben haus mit dem glauben wohnen zu sehen. verständlich, ist es doch oft auch so, dass die menschen selbst sich für eine der kategorien entscheiden, und die andere vernachlässigen.

ich selbst glaube nicht nur an eine immerwährende seele, sondern auch an wiedergeburt. es hindert mich nicht, der naturwissenschaft ebenso anzuhängen, und ihren postulaten bezüglich des todes und der endlichkeit gehör zu schenken und sie in jeweiligen rahmen zu akzeptieren. seit je her wird ein dies- und ein jenseits angenommen, weil wir nicht über die grenze blicken können.

in diesen, deinen fragen, würde ich die antwort nicht in der welt suchen, sondern in mir selbst. zu greifen gibt es nichts, bildlich darzustellen auch nichts - die seele ist eines jeden persönliches rettungseiland, rein geistige angelegenheit.
ich "warte" auch darauf, dass die physik eines tages, möglicherweise wieder zufällig, den weg zur seele findet.
im augenblick herrscht noch das paradigma einer unumstößlichen diesseitigen realität, wir wollen nicht von unserer greifbaren existenz lassen und das illusionäre und konstruierte an unserer weltauffassung, der schleier der maya, gilt als mythos oder metapher oder psychotische fehlwahrnehmung.
erst wenn wir erkennen würden, dass auch dieses hier nur ein konstrukt ist, ein wechselspiel manifestierter gedanken, würden wir auch ein anderes mögliches zulassen.

in vielen untergegangenen kulturen gab es keine geistige zäsur zwischen leben und tod, nur eine körperliche. ich glaube, das gesuchte ist auch kaum mit apparaten zu finden, eher so, dass wir sinne in uns rehabilitieren, die wir verschüttet hatten und halten. ich glaube (!), wir sind verblendet und erfassen nur einen kleinen teil des sich abspielenden. nicht, dass unsere vernunft lahmte, sondern dass sie kein fahrzeug hat, um die welt in ihren zusammenhängen dorthin zu bereisen, wohin deine fragen führten.
Fototour durch den Schloßpark. Das Bild wurde von @mariediv gemacht.
*******2001 Mann
802 Beiträge
sehr poetisch ...
was du da schreibst liebe Maerzmond. Man ist versucht, dir zu folgen, wohin auch immer, schon, weil wir vernunftbeladenen und zur Rationalität verurteilten Atheisten und Materialisten uns manchmal mit unseren Seelen danach sehnen mögen, Ruhe zu empfinden vor dem Zweifel. Wir können normalerweise nichts mit dem Begriff "Seele" anfangen, weil wir die komplexen Vorgänge des Denkens und Fühlens des Menschen auf rein biochemische Vorgänge entblößen, entmystifizieren aber eben auch entzaubern. Hier liege ich als Poet und als Philosoph mit mir selbst im Streit, weil ich als Schreiber durchaus etwas von der menschlichen Seele weiß, was ich als Philosoph negiere. Wer immer mir jetzt rät, doch damit zum Arzt zu gehen, sei beruhigt: da war ich schon. Die Seele, so bin ich in meinem empfindsamen Innern überzeugt, das sind wir selbst, es gibt kein abgegrenztes Organ oder Areal in uns, wo sie sitzen mag. Wenn ich sterbe, stirbt sie mit mir, weil ich aufhöre in den biochemischen Prozessen des Denkens und Fühlens, die mich ausmachen, zu funktionieren. Ein grausige und wenig tröstliche Vorstellung, ich weiß. Ich wünschte manchmal, es wäre nicht so. Wie sich das jeder Mensch wünschen mag, weil dieser Wunsch vermutlich aus Tausend Generationen Vorfahren auf uns gekommen ist. Er steckt vermutlich in unseren Genen und kann selbst dort nicht entschlüsselt werden, weil er uns ganz und gar umfasst, nicht nur eine begrenzte Zahl von DNA-Abschnitten.
das sind wir selbst, es gibt kein abgegrenztes Organ oder Areal in uns, wo sie sitzen mag. Wenn ich sterbe, stirbt sie mit mir,


sehe ich aber auch so. mir fehlt die hybris anzunehmen, dass märzmond, oder jene dahinter, eine ewige entität darstellt. schon weil ich mir unter ewigkeit nichts anderes vorstellen kann als ein dauerndes jetzt.
ich gehe davon aus, dass nach meinem ableben nichts oder nicht mehr der rede wertes von märzmond übrigbleibt. meine atome kehren in den natürlichen kreislauf der materie zurück und bereisen andere organismen oder andere galaxien - je nachdem, was davon am kotflügel einer raumsonde haften mag.

ich weiß aber, dass alles, was mich jetzt materiell konstituiert, bereits woanders war. vielleicht gar auf dem mond. in urgroßvaters rote-beete-beeten, in der warze auf der nase einer von peyote berauschten aztekin, im magendarmtrakt eines altägyptischen balsamierers oder in der ameise, die wittgensteins tractatus die ehre hatte zu betippeln. noch davor waren meine atome irgendwo draußen und wurden von einem supernova-schnupfen auf diesen planeten geniest. dieser aspekt leuchtet mir diesen winter ganz besonders ein.

die vorstellung, die ich mir so zusammenbastelte - wie gesagt, ich halte das thema seele für hochgradig individuell - besagt, dass sich dank noch unbekannter zusammenhänge und adhäsionen, oder aber auch übergeordneter regelwerke, fragmente versprengter datenpakete sich mit jeder inkarnation zu neuen aggregaten zusammenfügen. dass das ich ein momentum, eine option (von vielen) zur kohäsion darstellt, und somit auch in dieser form erlischt, wenn die manifestierende materie zerfällt. die info hingegen wird mit noch unsichtbarer tinte in der dna - oder im leerraum der atome meinetwegen - weiter transportiert, da sie nicht verloren gehen kann.


gleichwohl, und das wundert mich selbst, erscheint mir die möglichkeit einer aufrechterhaltung der persona nach dem ableben nicht unglaubwürdig. im tibetanischen totenbuch kann man haarklein nachlesen, wie die seele nach dem ableben begleitet wird, und die vorstellungen eines bevölkerten jenseits´ könnte mehr sein, als nur der versuch eine kontinuität zu konstruieren. ich halte es für möglich, dass die kohäsionskräfte der persona noch lange eine art holografisches abbild erscheinen lassen können, in der art, in der verschiedene traditionen annehmen, dass tote nicht wissen, dass sie tot sind.

auf ganz natürliche art, hielte ich mich jederzeit fern von solchen paradisziplinen, und leuten, die geister sehen wollen, ginge ich zweifellos aus dem weg. mir selbst sind keine übernatürlichen gaben beschieden und die sogenannte feinstoffliche welt ist mir nur vom lesen bekannt.
aber ich habe es erlebt, dass unerklärliches passierte, und dieses erlebthaben macht mich offen für solche gedanken.
generell halte ich es für eine gute übung, gedanken zuzulassen, die angeblich unmögliches beschreiben. bedauerlicherweise habe ich mich keiner wissenschaft hinreichend gewidmet, als dass diese tendenziell grenzenfreie geisteslage es zu einer hilfreichen erfindung oder offenbarung gebracht hätte.


was man alles schreibt, wenn es am sonntag wenig zu tun gibt!
Die Wirklichkeit ist ... größer, weiter, tiefer etc. als der Materialismus oder die Rationalität uns erlaubt zu denken, zu glauben und zu lieben - als sei nur das real und wirklich, was zu messen und zu sehen sei. Als gäbe es nicht die Transzendentalien wie Sinn, Freiheit, Liebe, Hoffnung und weiteres, und es stellte es nicht ebenso Teil der Wirklichkeit dar. Ausschließlich zu erklären mit einem Neuronenfeuer ist dies nicht, da waren wir schon mal als "Geisteswissenschaften" auch in der Philosophie weiter und besser aufgestellt.

Ähnlich ist das mit der Seele, dem Lebensprinzip und die Energiemitte des Menschen, die Sinnsubstanz, die zu mehr fähig scheint als die Materie für möglich hält, die über das Körperliche hinausgeht, die sich sogar mit einer anderen Person und Persönlichkeit, einer anderen Seele verbinden und verbunden sein kann. Mütter berichteten glaubhaft, dass im letzten Weltkrieg sie den Augenblick gespürt haben, als ihre Söhne tausende von Kilometer entfernt fielen - als Beispiel für die nicht materiellen Erfahrungen von Seele, die hier die Frauen machten.
Danke Dreamstory. Ich habe auch die Überzeugung, dass es mehr gibt, als wir meinen wahrzunehmen, in dem wir es berühren, sehen, riechen oder schmecken. Ich bin überzeugt, dass es Seelen gibt, die zueinander gehören, die sich auch finden.

Und dann nie verlieren.....
Dreamstory
Die Wirklichkeit ist ... größer, weiter, tiefer etc. als der Materialismus oder die Rationalität uns erlaubt zu denken, zu glauben und zu lieben - als sei nur das real und wirklich, was zu messen und zu sehen sei.

Das glaube ich nicht. Glauben heißt nicht wissen. Natürlich ist es natürlich sich über Transzendetes, Spirituelles Gedanken zu machen. Aber ich mach mir lieber Abendbrot als Gedanken. Jahrhunderte, nein Jahrtausende haben uns Realisten mit Spirituellem ausgebeutet. Natürlich denkt jeder Denkende über das Bewusstsein nach. Der Preis für das Bewusstsein ist der Tod.
Lass uns doch bitte misstrauisch sein gegenüber Leuten welche immer von Jenseits schwafeln um selbst im Diesseits ein gutes Leben zu haben. Pfaffen, Schamanen und all die Mummenschanzer jubeln uns doch nur ihr Geschäftsmodell unter um selbst äusserst stofflich fein zu leben...
*******ER56:
Das glaube ich nicht. Glauben heißt nicht wissen. Natürlich ist es natürlich sich über Transzendetes, Spirituelles Gedanken zu machen. Aber ich mach mir lieber Abendbrot als Gedanken.

Neben dem Abendbrot, brauche ich auch Gedanken, die eigenen und die fremden, wie das tägliche Brot und brauche auch Seele.

Glaube ist insofern auch Wissen als dass sie verdichtete Erfahrung darstellt, die genauso Wirklichkeit konstituieren kann, wie ein Nagel in der Wand, der das Bild eines Künstlers hält, das die Atmosphäre eine Raumes bestimmt - das uns heiter stimmt vielleicht. Die Wirklichkeit, auch die des Menschen, ist doch vielschichtiger als das, was wir materiell erfassen.
Wenn ich es richtig verstehe,
so gibt es doch in der Philosophie die Theorie des Dualismus, die besagt, dass wir über einen Körper und eine Seele verfügen. Nach John Erskine sind wir mit etwas ausgestattet, dass unserer Ideen und Ideale erzeugt und unsere Wertvorstellungen in die Welt bringt.
Das Gehirn hat demnach Eigenschaften, die der Geist nicht haben kann und umgekehrt.

Ich denke daran, etwas zu tun, aber nicht in welcher Intensität ich es tun will. Ist das überhaupt möglich in einem Gehirn, daran zu denken essen zu gehen, ohne eine bestimmte Menge oder Lokalität festzulegen? Der Vorsatz zu lernen, zu essen, zu trainieren, also die Intentionalität ohne Quantität, ist nicht physikalisch, nicht identisch mit dem Gehirn.
Gleiches gilt für Überzeugungen. Wie sollen diese physikalisch zustande kommen?
Ein Geist kann neue Ziele erfassen und sich selbst steigern. Kein gegenständliches Objekt ist dazu in der Lage. Daher ist der Geist auch nicht stofflicher Natur.
Der Materialismus dagegen behauptet, dass diese Annahmen selbst falsch wären.
Damit gäbe es keine Seele.
Ich frage aber, wer schließt aus den erkannten Fakten auf das Neue, was daraus folgt.
Ich für meinen Teil, glaube an den Dualismus und arbeite noch an der Verinnerlichung seiner Argumente. Hätte ich keine Seele, wäre es mir gleich und ich müsste keine Argumente für das ein oder andere finden, denn es hätte keinen Sinn sich für eine Seite zu entscheiden.
So ist die Suche nach Beweisen für die ein oder andere Seite schon Beweis genug für die Existenz einer Seele, also für den Dualismus.

Liebe Grüße
Uwe
*********fest:
so gibt es doch in der Philosophie die Theorie des Dualismus, die besagt, dass wir über einen Körper und eine Seele verfügen.
*guterbeitrag*

In der Tat kommt diese Anthropologie aus der Philosophie Platon und des Platonismus und zieht sich neben dem strengen Materialismus (alles Geistiges, sofern man überhaupt von Geist/Seele sprechen mag) besitzt ihren Grund in der Materie allein; Gedanken setzen ein Gehirn voraus.)
In der neueren Philosophie tobt daher die Debatte, inwiefern die Neurowissenschaft das Thema wie Geist oder Seele überhaupt werden klären können. Die Aussicht dazu scheint mir allerdings schlecht, weil die Grundbedingungen m.E. zu sehr materaliter eingeschränkt werden. Der Mensch lässt phänomenologisch nicht auf physiologische Vorgänge, auch wenn sie noch so sehr Teil seiner Wirklichkeit sind, reduzieren. Auch, wenn die Neurophysiologie auch in der Medizin, auch in der Psychiatrie unbestritten Fortschritte, erreichte.

Es gibt derzeit auch eine interessante philosophische Debatte um den sog. "Neuen Realismus", die diese Fragen aufgreift. Und auch so jemand wie der Philosoph Thomas Nagel, der selbst urspr. der "Materialisten-Fraktion angehörte, hat sich doch gegen einen materialistischen (seelenlosen) Biologismus ausgesprochen, weil er fürchtet, dass bei dessen Reduktion des Menschen und des Kosmos mehr verloren geht als dazugewonnen wird.
****ta Frau
2.135 Beiträge
schamanengedanken
Ich glaube, die seele hier oder dort zu verorten, ist ein großer irrtum, genauso, wie zu versuchen, sie zu finden.
etwas, das in allem um uns herum existiert, ist nicht zugänglich für wissenschaftliche expeditionen.
sie nur im menschen zu behausen, weil er reflektieren kann, unterstreicht nur die egozentrik unseres denkens.

denn alles, was existiert, wird beatmet durch den gleichen geist, der dem universum die energie verliehen hat, zu expandieren und sich in vielen facetten zu zeigen.
es ist der geist des ursprungs der schöpfung, das, was viele mit 'gott' umschrieben haben, weil kein begriff dafür passen wollte.

die seele kann in allem, das uns umgibt, gefunden werden, und ist der große mantel, der unsere realität davor bewahrt, vor unseren augen in unverständliche teilchen zu zerfallen.

deshalb ist für mich der moment des todes kein paradox zur vorstellung eines ewigen daseins. vielleicht ist dieses leben dazu da, uns anzureichern, nicht uns am ende zu berauben. das, was wieder in den strom der wandlungen mündet, wirkt dann auf das meer wieder wie prickelnder, frischer sauerstoff und befeuert das geschehen von neuem.
das hat die Medizin
aber zu leisten..
Der Mensch lässt phänomenologisch nicht auf physiologische Vorgänge, auch wenn sie noch so sehr Teil seiner Wirklichkeit sind, reduzieren.
Ja auf was denn sonst!
Der ontologische Bereich der Philosophie verliert immer - also meist - dann, wenn sie fordert das Nichts als Gegengewicht zum Seienden zu beweisen. Die Vebindung von Neurologie und Phänomenologie ist ihr Antagonismus. Der Neurologe sagt: "Sieh was diese energieverzehrende weisse Masse gerade bewirkt!" Der Phänomenologe: "Nein, sie bewirkt nichts, sie ist nur da. Da muss noch was anderes sein. Etwas Nichtseiendes"
Die Frage ist doch: Ist etwas da, was wir nicht messen können.

Die Frage ist aus wissenschaftlicher Sicht eindeutig mit JA zu beantworten. Radioaktivität gab es auch in der Steinzeit- obwohl keiner damals im Stande war sie zu messen. Und so gibt es mit Sicherheit auch Dinge, die wir heute nicht messen können weil uns die Messinstrumente fehlen und der Vorgang jenseits unserer "natürlichen" Wahrnehmungsmöglichkeiten stattfindet.

Das Vorhandensein von Etwas ist nicht davon abhängig, ob wir für dieses Etwas ein Messinstrument haben.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Im Zuge mit den Erkenntnissen zur Quantenphysik, gerät unser Weltbild bezüglich der Erscheinungen in stoffliche und nicht stoffliche Existenzen, ohnehin gehörig ins Wanken.
Fototour durch den Schloßpark. Das Bild wurde von @mariediv gemacht.
*******2001 Mann
802 Beiträge
Ich bin mir sicher ...
das wir die Seele messen könnten, wüssten wir, welche spezielle Signatur sie denn hat. Sie ist aber, dessen bin ich mir auch sicher, so individuell wie der Fingerabdruck eines Menschen oder die Maserung seiner Iris. In einem bin ich mir allerdings sicher: die Seele als Ausdruck eines bedeutenden Teils unserer Denk- und Gefühlsprozesse unseres Erlebens und unserer Fähigkeit zur Selbsterkenntnis kommt nicht von außen auf uns, weil sie ansonsten nicht menschlich wäre. Die Annahme, das Universum und wir als Teil darin, folgten einem höheren "Bauplan", einer universellen Weltseele (ob nun Gott oder eine bewußt agierende Natur), ist ziemlich abwegig, weil ihr die materielle Grundlage fehlt. Wir sind scheinbar umgeben von Chaos, aber dieses Chaos folgt Gesetzmäßigkeiten. Die sind nachweisbar und keine Erfindungen. Die Schöpfung ist ein Mythos. Dessen bin ich mir sicher. Unsere stoffliche Existenz findet nach unserem Tod ganz sicher wieder Eingang in den Kreislauf der Welt, weil Materie nicht verschwinden kann. Sie kann sich durch natürliche Prozesse umwandeln, ihre Struktur verändern. Aber sie verschwindet so wenig, wie sie durch eine Schöpfung aus einer Idee entstanden ist. Die Forschungen zum "Urknall" liefern hierfür eindeutige Hinweise.
Ich stimme zu: Nur weil weil wird (noch) nicht das Instrumentarium dafür haben, diese Zusammenhänge zu lüften, heißt es ja nicht, dass sie nicht existieren. Siehe Radioaktivität...
Wobei Strahlung und Seele vielleicht ziemlich weit auseinander liegen. Obwohl, manchmal meint man ja, die Seele in den Augen einer Frau leuchten zu sehen. Mir geht es so ...
JA!
Im Zuge mit den Erkenntnissen zur Quantenphysik, gerät unser Weltbild bezüglich der Erscheinungen in stoffliche und nicht stoffliche Existenzen, ohnehin gehörig ins Wanken.
Das ist in der Tat als richtig zu erkennen. Umso wichtiger ist, daß wir unsere Erkenntnisse evolutionär, sozusagen peu a peu ergründen. Wir lehren das Gefestigte, halbwegs bewiesene und lernen das Neue. Um so wichtiger ist doch, daß wir ursachenfreie Wirkung erst mal als solche ablehnen. Empirik und Logik sei unser aller Leitfaden durchs Leben. ( Emotionen würzen das alles aufs Wundervollste!) Bachblüten und Globuli müssen in die Spielkiste der Puppenmütter und nicht in die Universitäten. Die Abschaffung religiös-akademischer Titel und ihre von der Öffentlichkeit fianzierten Lehrstühle wurde endlich durchgesetzt.
*******ER56:
Um so wichtiger ist doch, daß wir ursachenfreie Wirkung erst mal als solche ablehnen.

Gut. Man erkläre mir die Urknalltheorie. Nicht nur, das wir zum funktionieren der Theorie Dinge brauchen (z.Bsp. andere Dimensionen bzw. dunkle Materie) die noch nie einer gesehen hat, sich anders verhalten als das Bekannte, sonst gehen unserere Rechnungen nicht auf. Wären sie nicht da, wäre der Urknall ursachenfrei.
Und selbst wenn wir es einmal schaffen bis zum Augenblick vor dem Urknall alles kausal zu begründen treten wir dem eigentlichen Dilemma entgegen: Wie konnte, da Zeit erst mit dem Urknall entstand, dieser überhaupt stattfinden? Es gibt buchstäblich keine Zeit für irgendeine Aktion (Ursache), bei dem der Urknall (Wirkung) als Reaktion hat stattfinden können.
Das ist das Problem an der Vermeidung von ursachenfreien Wirkungen. Es wird immer komplizierter je weiter man sich von der Jetztzeit entfernt. Und es löscht nebenbei auch unser aller Lebendigkeit aus, denn alles was wir denken und tun wäre eine kausale Notwendigkeit von kausalen Prozessen in unsererm Gehirn (->deterministisches Denken). Es gäbe weder ein "Ich" noch ein "wir". Das Universum wäre tot. Wir wären ein komplizierter biomechanischer Apparat, aber eben nicht lebendig. Das ist es doch, was uns vom Apparat unterscheidet -die Fähigkeit aus der Determination (ursachengesteuerten Wirkung) herauszutreten. Das ist es was unser Leben reich macht, z.Bsp. die Erkenntnis das der Andere uns liebt - und nicht die Erkenntnis, das Umstände und Historie beim Anderen zwangsweise zu Veränderungen im Gehirn geführt haben, die wir im Volksmund Liebe nennen. Aber eigentlich ist diese Liebe ein zwangsläufige Konsequenz/Reaktion aus verschiedenen Ursache - alles logisch halt. Nix Würze. Und erst recht keine Wunder (Zitat Epikurier56: Wundevollste)- alles reine kausale Zwangsläufigkeiten.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Ohne Kenntnis von der Substanz
gibt es dennoch schon seit Jahrtausenden Bemessungsgrundlagen und eine Wertekatalogisierung der Seele .
Es sind dies vorwiegend der katholische Beichtspiegel, sowie sämtliche gesellschaftlichen ethischen Grundregeln und Moralgesetze.
**********henke Mann
9.633 Beiträge
Die Seele...
... ist das, was von uns bleibt, wenn wir tot sind: Wie meine Tochter ihre Stirn kraus zieht oder wie mein Sohn verschwurbelt argumentiert. Vielleicht sogar, wie mein Neffe versucht, meinen Hamsterwitz zu erzählen. In mir lebt die Seele meines Großvaters weiter - wir beide liebten es, Menschen mit einem Augenzwinkern zum Narren zu halten.

Und schließlich spricht meine Seele aus allem, was ich je schrieb *g*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Die Halbwertszeit von nach dem Tode weiterexistierenden Seelen ist äußerst relativ. Von Platon spricht man noch nach 2.000 Jahren...... *fiesgrins*
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