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Brauchen wir Elite?

Brauchen wir Elite?
Der Journalist Jens Jessen von der ZEIT stellt in der Wochenausgabe fest, dass es eine Verachtung, ja sogar Hass auf die sog. "Eliten" gibt.
Nicht nur Populisten, auch der amerikanische Präsident ließ bei seiner Antrittsrede kein gutes Haar an den "Eilten" seines Landes, obschon er als vielfacher Milliardär sich zu ihnen zählen dürfte.
Ebenso betont der SPD Kanzlerkandidat, dass er kein Abitur gemacht habe und konstatiert das Versagen der gesellschaftlichen und politischen Eliten, obschon er als Europolitiker maßgeblich in den oberen Etagen mitgewirkt hat.

Diese Widersprüche sind nicht leicht aufzulösen, und es fragt sich, was hinter dieser Etikettierung und Wertung steckt.

Philosophen, ob nun akademisch ausgebildet oder Hobbyphilosophen, bedenken gesellschaftliche Entwicklungen mit und gehören somit zu jener "Zeitelite", die Kompetenz, Muse und Energie für das Denken aufbringen. Das soll nicht heißen, dass sie schlauer oder klüger sind als andere, sondern nur, dass sie in der Lage sind, diese Ressourcen und ihre Fähigkeiten als "Privileg" oder "Luxus" einzusetzen.

• Wie seht Ihr diesen Begriff der "Elite".
Ist er für euch eher positiv oder negativ besetzt?

• Was versteht ihr unter "Elite"?

• Braucht eine demokratische Gesellschaft eine "Elite"?

Ich freue mich auf Eure Gedanken und Meinungen *nachdenk*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Dabei fällt mir ein : " Ist Langweile ein wesentliches Merkmal der Eliten ?"
*gaehn*
Nein, - aber die Ernsthaftigkeit sich mit einem Thema zu beschäftigen - das könnte ein Merkmal einer Elite sein - jenseits der Dauerbespaßung.
Ich spring mal voll ins offene Messer..... *floet*

JA, wir brauchen eine Elite. Eine sogenannte Elite finden wir absolut überall. Das ist keine "Erfindung" des Homo Sapiens. In jeder Lebensgemeinschaft gibt es die Elite.

• im Tierreich sind es die Gewitztesten, Klügsten und Schnellsten, die den Fortbestand ihrer Gruppe, ihrer Familieverbände und Rudel gewährleisten.

Und JA, gerade die sogenannte demokratische Gesellschaft braucht diese Elite. Ich verstehe es so, dass diese Elite im positiven Sinn regelnd und richtungsweisend handeln kann. Sich kümmert, dass es DER Gesellschaft gut geht.

Und damit komme ich zum nächsten Punkt.
NEIN wir brauchen keine Elite. Denn in der Regel führt doch genau diese sogenannte Elite die Gesellschaft an nd in Abgründe. Aus schierer Machtverherrlichung, aus dem Bedürfnis heraus, Sshöner, besser, schneller zu sein. Ein einfacher Bauer kann elitärer sein, als ein Miliadär, der nur eiskalt seine vermeintlichen Privilegien durchzusetzen versucht, weil er glaubt, er gehöre DER ELITE an.....

Jetzt bin ich gespannt.....
****e_H Mann
8.282 Beiträge
ich halte mich für so unelitär, daß man mich jederzeit für Ernsthaftigkeit überzeugen könnte.
Danke!
*zumthema*
CoolCool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Ich bezweifle...
...das Vorhandensein von Eliten in einer Demokratie, sprich jenseits von Monarchien, Autokratien, Oligarchien und Diktaturen.

Ich denke vielmehr, dass dahinter die Sehnsucht nach Klassifizierung, sprich Schubladen steckt, um sich selbst von anderen abzugrenzen, ob nun nach oben oder nach unten. Jeweils natürlich mit einer negativen Konnotation. Die Ablehnung des anderen, den man subjektiv nicht als seines eigenen Standes Mitglied empfindet.

Deshalb verwundert es mich auch nicht, dass da keine scharfe Grenze gezogen werden kann zB in Deutschland oder ganz Westeuropa - weil es diese schlicht nicht gibt. Es gibt nicht einmal einen Maßstab, an dem 'Elite' messbar sein sollte, mal ist es Geld, mal politische Macht, mal Berühmtheit, mal gesellschaftliche Relevanz, und dies sogar immer jeweils auf verschiedenen Sub-Ebenen, auch in der lokalen - sprich, x-beliebig, wie es einem gerade in den Kram passt.
****isc:
Es gibt nicht einmal einen Maßstab, an dem 'Elite' messbar sein sollte, mal ist es Geld, mal politische Macht, mal Berühmtheit, mal gesellschaftliche Relevanz

Ich stimme zu, dass es keine einheitliche Bestimmung gibt.
Was wäre es dann mit der Unterscheidung bspw. zwischen Bildungs-, Leistungs- und Funktionselite?
CoolCool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Dafür braucht es nicht den Begriff 'Elite', die heißen dann Intellektuelle, Wissenschaftler, Politiker, Unternehmer, Künstler etc. etc.

Diese Primär-Begriffe sind dann nicht unangebracht pauschalisierend abwertend oder sich selbst aufwertend wie der Begriff Elite.

Der Begriff 'Elite' dient allein der populistischen Polarisierung in unserer Gesellschaft.
****isc:
Dafür braucht es nicht den Begriff 'Elite', die heißen dann Intellektuelle, Wissenschaftler, Politiker, Unternehmer, Künstler etc. etc.

Nun stehen die aber gerade eben als "vermeintliche Elite" ebenso unter Beschuss, siehe die Debatte in Dresden um jene Busse aus Aleppo, die im öffentlichen Raum ausgestellt (aufgestellt) wurden ... weiter Beispiele gibt es ja auch zuhauf. Zumeist eben auch als Kritik an der Elite ...
Es ist schon, so mein Eindruck, eine grundsätzliche Frage ...
CoolCool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Es ist, wie ich schon schrieb, eine rein populistische Frage.

Zur Differenzierung ist der Begriff 'Elite' völlig ungeeignet.

Deshalb zerlege ich auch jeden, der diesen Begriff verwendet, als Populist und zeige ihm dies auch auf.
Wer den Begriff verwendet, halte ich noch nicht für einen Populisten, wer ihn polemisch verwendet schon.
In Frankreich ist die Verwendung des Begriffs normal und wertfrei, aus den USA kennen wir die Bezeichnung "Eliteuniversität" - die bei uns verpönt ist. Auch in Großbritannien besitzt der Begriff einen anderen Klang.
Bei uns wird alles, was sich nicht im Gleichschritt bewegt, in den Köpfen oder auch so, gleich niedergemacht. Ich beobachte überall, dass es ein Oben und ein Unten gibt. Ich gehöre zum Beispiel auch einer Elite an, der Elite der Menschen, die das Glück haben, genug zu Essen zu haben, und ein sicheres Dach über dem Kopf. Ich sehe das in keinerweise als selbstverständlich an....

Ich habe einen gesunden Stolz, auch das ist ein stückweit elitär..... zumindestens in den Augen mancher Zeitgenossen. Denn ich bin ja "nur" eine Frau, und dann auch noch blond *schock* ..... Wir brauchen eine Elite, um zu überleben, uns weiterzuentwickeln. Was wir nicht brauchen sind Zeitgenossen, die sich für was Besseres halten und arrogant schreien: Elite PFUI!
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Zunächst möchte ich festhalten, dass die Eliten euch nicht brauchen. Sondern ganz gut alleine klar kommen. Ist wie mit der Natur.

Hinzu kommt die Fähigkeit, abzutauchen, wenn es brenzlig wird.

Der Adel, beispielsweise, hat beides nach Erfindung der Guillotine perfektioniert. Es ist ja ein weitverbreiteter Irrglaube, dass jener Macht und Einfluss im 19. Jahrhundert den Bürgerlichen überlassen hätte. Vielmehr war man sehr dankbar, dass dieser neue Typus des Fabrikbesitzers mit Zylinder und Zigarre sich nunmehr der direkten Konfrontation mit dem Pöbel aka der Arbeiterklasse stellte, während sich Herr Baron und Frau Gräfin bequem und feixend auf die gelehnten Ländereien zurückzogen.

Auch die Fabrikbeitzer haben in den Siebzigern geschnallt, was Tango ist, und verstecken sich heute hinter undurchschaubaren Beteiligungskonstruktionen. Den Kopf müssen derzeit VorstandsMitglieder hinhalten. Die feixen sich schon eins wegen der Quotenfrage, und übelegen derweil, wie sie ne Biege machen, wenn der Turm einstürzt.

Weitere Beispiele schenke ich mir mal.

Die Frage wäre also, wie man die Eliten zurückholt in die öffentliche Debatte, damit die Dinge nicht noch schlimmer werden.

Vielleicht sollte man das in E-lite umbenennen.

Elektro ist definitiv positiv besetzt, und lite auch.

(Ich glaub aber, dass das wenig Sinn hat. Wer raus ist, ist raus.)
CoolCool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Täusch Dich da mal nicht, https://www.joyclub.de/my/4034132.dreamstory.html - von Frankreich und GB weiß ich aus Innenansicht ganz genau, dass er wie hier bei uns rein (ab)wertend benutzt wird *zwinker*

Es gibt praktisch keinen nicht populistischen Gebrauch des Begriffs 'Elite'.

(Im englischen sowie amerikanischen Sprachgebrauch gibt es zwar den Begriff der 'elite university', der Begriff 'top-ranking university' bzw 'top [X] university' werden jedoch bevorzugt. Im Französischen ebenso: Dem Begriff 'université d'élite' wird 'grande école' vorgezogen. Und auch hierzulande würde ich mir wünschen, der von der hiesigen Politik eingeführte Begriff 'Eliteuniversität' würde vermieden zugunsten des ebenso vorhandenen Begriffs 'Spitzenuniversität'. )
CoolCool
****isc Mann
2.633 Beiträge
https://www.joyclub.de/my/3441592.miracle67.html, etwas von Haus aus zu haben wie zB Essen nennt man privilegiert, das bedeutet aber nicht gleichermaßen automatisch, man gehöre einer Elite an *g*

Aber ansonsten gebe ich Dir absolut recht *g*
@ Promisc
Gehören denn Privilegien nicht automatisch zur Elite dazu?

Danke für´s Kompliment
******e67:
Gehören denn Privilegien nicht automatisch zur Elite dazu?
In der Tat waren Privilegien immer mit der Elite verbunden - daher häufig auch der Charakter einer "Neiddebatte" im Schlepptau des Begriffs.
*ja*
Wie oft hört man das: du bist priviligiert, weil.... Und da geht es dann tatsächlich oft um elitäre Dinge wie Bildung, Wohlstand, etc.
**e Mann
2.565 Beiträge
etwas von Haus aus zu haben wie zB Essen nennt man privilegiert

Nur, wenn andere es nicht haben. In Deutschland hat wohl jeder die Möglichkeit, jeden Tag zu essen. Es liegt innerhalb der Grenzen also kein Privileg vor.

Ansonsten gebe ich dir Recht, @****isc. Der Begriff "Elite" wird meist in negativen Zusammenhang gebraucht, transportiert viel Gefühl und wenig Fakten.

Zu definieren gibt es da nicht viel. Er bedeutet so viel wie "Gruppe der Auserlesenen" und gilt für verschiedenste Gruppierungen.

Die Besitzstandselite: brauchen wir nicht.
Die Bildungselite: brauchen wir.
Die Künstlerelite: brauchen wir und brauchen wir nicht: ein eigenes Thema.
Die Machtelite: sollten wir drüber nachdenken, wie wir endlich mal selber zu ihr werden und als Volk regieren.
Die Wirtschaftselite: die sollten wir mehr in die Verantwortung ziehen und ihnen, wenn möglich, auf die Finger klopfen.

Ja, dann gibt es da noch andere. Ob man die braucht, scheint von Fall zu Fall verschieden zu sein und auch davon abhängig, wer das bestimmt. Verallgemeinernd ist die Eingangsfrage wohl nicht zu beantworten.
*autsch*
... ich kenne Menschen, die hier hungern....

Und wir brauchen die Künstler-Elite, die uns zeigt, wie wunderbar Musik, Malerei und Literatur sind. Die Bildungselite, die unseren Horizont erweitert. Und die Macht-Elite entsteht meiner Meinung nach automatisch in einem sozialen Gefüge.

Was wir nicht brauchen, absolut nicht, sind die Angehörigen der Ewig-Gestrigen-"Elite"......
*******ster Mann
1.846 Beiträge
Definition
Elite (urspr. vom lateinischen eligere bzw. exlegere, „auslesen“) bezeichnet soziologisch eine Gruppierung (tatsächlich oder mutmaßlich) überdurchschnittlich qualifizierter Personen (Funktionseliten, Leistungseliten) oder die herrschenden bzw. einflussreichen Kreise (Machteliten, ökonomische Eliten) einer Gesellschaft.
Soviel von Wikipedia
Zwischen den Zeilen gelesen "bezeichnet & Gesellschaft"
Jeder von uns trägt dazu bei das sich Eliten definieren können.
Wer bezeichnet? Die Medien.
Für wen? Die Gesellschaft.
Solange wir diesem Mainstream hinterher laufen werden die Eliten immer mächtiger und die Mächtigen geben immer mehr vor wie die Gesellschaft zu funktionieren hat.
Es gibt einen Weg aus dieser schraube, das darf ich aber nicht öffentlich schreiben.
elite ist zunächst nur ein begriff. je weniger synonyme für einen begriff stehen, desto eindeutiger ist er und desto geeigneter als attribution, also korrumpierbarer.

es sollte unterschieden werden, ob wir eine elite, oder eine elitediskussion brauchen.

es liegt auf der hand, dass elite immer nur eine teilgruppe meinen kann. nach fachgebieten eingeteilt. geldhaben ist auch ein fach.
der begriff ist ohne bezug wertfrei: erlesene. nun, erlesene gibt es immer; die, die sich für das fach begeistern - aus welchen gründen auch immer. diejenigen, die das meiste vom kuchen schmecken. ob sie auch die sind, die das wenigste dafür leisten, ist eine frage des diskurses.

zur eingansgfrage: für mich ist der begriff neutral, so lange er nicht parteinehmend benutzt wird. segregation ist nicht der idee innewohnend, wird ihr, bei bedarf, angehängt.

eliten bilden sich automatisch heran. erst im einzelfall wird beurteilt, ob sie oligarchien bedeuten. per se. gewisse eliten fahren hierzulande taxi.

es gibt eine begründete angst vor bildung. sie rührt von unserer uninformiertheit und nährt sie auch. immer mehr information sickert durch die finger der daumenopponenten zivilhand. und die, die durchblicken, wirken befremdlich.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
Brauchen wir Elite?
unbedingt, sonst hätten wir niemanden auf den wir einprügeln könnten!

aus einem elitären filet kann man keine leckere suppe kochen.

*wink*
Trump gehört zur Elite?

Soviel wie ich weiß, hat Trump Geld, aber gehört nicht zur Elite.

Was ist überhaupt Elite? Muss man Geld haben, muss man Erfolg haben, bekannt sein? Könnte ich als unbekannter, wenn ich einen IQ von 160 und die Weisheit Platons hätte, zur Elite gehören? Vielleicht stehen uns unsere Vorstellungen von Elite im Weg eine gute Elite zu stellen.
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