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Philosophie und Politik

Philosophie und Politik
Die Forenwachtmeister, pardon Azana Wachtmeisterinnen, verweisen immer auf die Regeln, wenn es um Politik in den Foren geht. Warum eigentlich? Philosophie ist IMMER Politik. Philosopie ist die Lehre vom guten Leben, Politik der permanente, im Grunde antagonistische Widerspruch von Individual- und Gemeinwohl. Alles in der Politik erreichte ist immer ein Kompromiß, ein gewisser Konsens. Allein auf einer unereichbaren Insel erlischt sowohl jede Politik wie auch jede Philosophie ( Moral & Ethik dito)
*******ata Frau
27.572 Beiträge
azana obliegt es als gruppenmoderatorin auf die joyclub-spielregeln zu achten
dafür ein danke von mir, denn durch dieses "ehrenamt" ermöglicht sie diese gruppe

im jc gibt es nur wenig erlaubte bis geduldete oasen,
in der über politik diskutiert werden darf-



Der JOYclub versteht sich als unpolitische Plattform, die den Austausch aller User unabhängig von sexueller Orientierung, politischer Überzeugung oder Glaubensbekenntnis ermöglicht. Die Prämisse ist "JOY", also das Vergnügen - demzufolge ist hier kein Platz für politische Meinungsmache.
https://www.joyclub.de/hilfe/2955.spielregeln.html



also philosophieren wir mit freude...
denn zu philosophieren ist erlaubt *gg*
Keine Glaubensbekenntnisse? Was ist mit der Stellung des Missionars im sozialen Kontext? Pardon: Missionarsstellung.....

Was
Politik angeht bin ich klar für die NPD: Naturbusen, Paarsex und Deepthroat. Dafür stehn die doch oder?
Gegen Blödheit
...kämpfen selbst Götter vergebens! Was schon wieder ein Beleg für die Unlösbarkeit des Theodizee ist.
Fototour durch den SchloßparkFototour durch den Schloßpark
*******2001 Mann
802 Beiträge
@epikur
Ich denke ja eher, dass sie die Blödheit voraussetzen, damit man an sie glaubt. Aber das ist eine andere Geschichte. Was die Diskussion um diese Gruppe und das Recht angeht, Philosophie als das zu verstehen, was sie sein sollte: Anleitung zum Handeln im alltäglichen Leben also auch über politische Verhältnisse nachzudenken, so stoßen wir hier an Grenzen, die wir nicht ignorieren können. Ich verstehe die Intention hinter dieser Regel des Joy. Wenn sie uns als politisch wie philosophisch interessierte Menschen dazu zwingt, uns eine Art Sklavensprache anzugewöhnen, das, was wir eigentlich in aller Deutlichkeit sagen müssten philosophisch so zu verklausulieren, dass es sich wie ein kontemplatives Geplänkel anhört, dann sind wir am Ende selber Schuld. Hier im Joy geht es nicht um Philosophie, hier geht es um Freude, Spass und anspruchsvolle Erotik, Sex in all seinen Spielarten. Wenn man uns gestattet, darüber zu philosophieren, können wir nicht über Anderes philosophieren. Darüber zum Beispiel, dass wir am Vorabend eines möglichen neuen Weltkrieges stehen, weil rings um uns herum nur noch gehirnamputierte Möchtegern-Diktatoren am Werke sind, die mit Massenvernichtungswaffen herumspielen und nicht die leiseste Ahnung davon haben, was sie eigentlich tun. Darüber, dass wir sehenden Auges in eine Situation hinein schlittern, wie sie in der Zeit der Weimarer Verfassung geradezu zwanghaft zum Krieg führen musste, weil alle die Zeichen gesehen und sich gesagt haben: so schlimm wird es schon nicht werden! Heute befindet sich ganz Europa in Geiselhaft eines Despoten, der allein mit der Drohung, die Grenzen für die Flüchtlinge wieder zu öffnen, alles von den europäischen Ländern erpressen kann. Erinnert sich noch jemand an die Münchener Verträge?
Aber darüber philosophieren wir nicht. Habt ihr nicht auch manchmal das irritierende Gefühl, Teil des Orchesters zu sein, das an Deck der Titanic stand? Wie geht der neue Slogan: "Hauptsache Ihr habt Spass" Na dann...
**********hylen Mann
1.141 Beiträge
Philosophie ist IMMER Politik. Philosopie ist die Lehre vom guten Leben, Politik der permanente, im Grunde antagonistische Widerspruch von Individual- und Gemeinwohl. Alles in der Politik erreichte ist immer ein Kompromiß, ein gewisser Konsens. Allein auf einer unereichbaren Insel erlischt sowohl jede Politik wie auch jede Philosophie ( Moral & Ethik dito)
Dieser meiner Erachtens vollends zutreffenden Aussage ist dem Grunde nach nichts hinzuzufügen.Zensur ist grundsätzlich abzulehnen.
Philosophie bedingt (auch gerade als politisches Mittel), Fragen zu stellen, In-frage- zustellen und auch auf die Gefahr des Irrtums hin die Grenzen von Ethik und sozialer Einbindung auszuloten. Auch zu polarisieren, zu überspitzen.
Das (für den kritischen Geist unabdingbare) Recht zum Irrtum bedingt meiner Meinung indes auch das Erfordernis, eigene Auffassungen und (ggf. auch lästige) Fragen anhand einer Kernfragestellung gesamtethisch zu reflektieren. Mithin kritisch eine Aussage auch nach dem Grundsatz Ursache- Wirkung auf etwaige Folgen zu reflektieren.

Diesem Anspruch hat der Verfasser(->ich) in dem wohl diesem threat vorangegangenen Threat nicht genügt. Eine (zugegeben wohl arg missverständliche) Kommentierung gerade zum Zweck eines Grenzganges läuft Gefahr, dann zum Selbstzweck zu verkommen, wenn diese sich von der ursprünglichen Kernfragestellung löst (->in Deutscharbeiten würde stehen: Thema verfehlt). Was dann passieren kann, wenn eine dem Grunde nach als (zulässige) Kulturkritik bzw. (unabdingbare) Kritik an politischer Kultur auch als zweckentfremdete Aussage gedeutet werden kann. Deshalb verwegen, da es nicht Aufgabe kritischer Betrachtung sein kann, eine Streitfrage oder Aussage einfach nur in den Raum zu stellen.

Hierfür habe ich mich zu entschuldigen. Bei dem TE des jeweiligen threads, der "Forenwachtmeister" (welche dann gezwungen sind, einzuschreiten) und denen, die sich dem eigentlichen Thema eines threads auseinandergesetzt haben und vor allen bei denen, die sich noch damit auseinandersetzen wollten.
In diesem speziellen Fall dürfte es im Ergebnis richtig sein, zu regulieren, ohne von Zensur zu sprechen.
Ultima ratio, wenn die selbstreinigenden Kräfte von Argument und Gegenargument nicht mehr zu greifen scheinen.
Es wäre nur vielleicht eine Anregung wert, den "Forenwachtmeistern" Instrumentarien an die Hand zu geben, Kommentare (vor allem auf Wunsch derjenigen, die Irrtümer erkennen oder Leidtragende eines Irrtums werden) selektiv zu bearbeiten und...wenn es nun mal ethisch unabdingbar ist: Zu löschen.
*******ata Frau
27.572 Beiträge
ich kann ja verstehen, dass lieber hier philosophiert wird, statt zu handeln

aber meine reaktion wäre-
im falle dass ich mich in philosophisch/politischen themen einbringen möchte,
beim support anzufragen,
ob nicht für die philosophie gruppe eine ähnliche ausnahme sein könnte
wie für die tabu-gruppe
da philosophische themen eben manchesmal auch politische streifzüge brauchen

dann wäre meine frage an der richtigen adresse
und wenn das abgelehnt wird, kann ich mich immer noch......... freuen oder so *floet*
Was Politik angeht (erst recht so kurz vor der Wahl.....) ist der Joyclub extrem rigeros. Ich habe das auch schon mal erlebt. Ich wurde auch schonmal aus einem Thread gesperrt, weil meine Antwort im weitesten Sinne politisch war (es ging um die Pille danach auf Rezeptpflicht). Solange man in so einem Thread sich nicht zu mehr als Bejahung oder Verneinung hinreißen lässt ist alles in Ordnung. Lenkt man den Blick allerdings auf die Rezeptpflicht, wie ich es tat, ist msn in der Politik. Und gesperrt war ich......

Das kann mann toll finden oder auch nicht. Laut Aussage eines Moderators ist dieses Forum für Freizeit und Lifestyle. Ernste Themen oder eine zu ernste Interpretation eines Themas jenseits Brustvergrösserung und Co sind daher tendenziell unerwünscht. Das wir hier schon so eine Gruppe haben ist Grund zum Dank. Den Graubereich der Joyclybregeln haben wirbschon längst unsicher gemacht. Ich vermute, das auch dieses Thema nicht mehr im Graubereich ist und geschreddert wird. Auch das kann man toll finden oder auch nicht.
Daher ist meine Antwort: Naturbusen, Paarsex......

.....damit bin ich dann auch joyclubkonform....
Seht Ihr!
Das alles ist Politik! Wie sehr Ihr auch drum herumschwurbelt und wuselt wie Whisper, wie sehr die Moderation, bestehend aus ahnungslose Apologeten des Geschäftsmodelles, versuchen Spurtreue zu halten, indes es kann nicht gelingen. Es ist unmöglich zu sagen so nun philosophiert mal, aber notfalls verbiete ich dem Wasser naß zu sein. Was Ihr könnt ist Parteienwerbung zu verbieten. Püh... Dann wird die Sau halt Kuh genannt..
Man könnte möglicherweise Diskriminierung wittern. Denn der Elektriker bis zum Hochschulprofessor kann sich hier über seinen Beruf auslassen und ggf. Sogar eine Eigene Gruppe eröffnen. Der Politiker nicht.....
Nein!
Ich in nicht der Meinung, dass "ALLES" Politik ist und schon gar nicht sein muss. Wäre ALLES Politik, würden wir in einem totalitären System leben. Wir leben aber in einer Demokratie, in der ein Einzelner oder auch eine Gruppe entscheiden können, sogar a-politisch zu sein. Dass alles politisch sei, ist so ein Halbmythos der Alt68ziger, die gesellschaftlich für ihre Ideologie so ziemlich alles funktionalisierten, was nicht niet- und nagelfest war, einschließlich des Sex.
Mich wundert immer, warum ALLES politisch sei, aber dann alles andere wie Religion, Fußball etc oder was auch immer, bitteschön rein privat bleiben soll. Diesen Totalitarismus des Politischen sollte man nicht vorschnell das Wort reden. Ist und war in der Geschichte ungesund. Und die Tendenzen heute sind schon wieder spürbar ...

Ich kann daher auch recht gut verstehen, dass der JOYCLUB Politik nur in Maßen zulässt. Schaue ich derzeit bei Facebook rein, gruselt es mich, wer sich dort austobt und welcher Ton dort herrscht. Facebook bekommt mitnichten die Hassaktionen und Hassattacken in den Griff, die da wie eine Schlammlawine jeden Tag über die Plattform rollt, trotz verschärfter Gesetzeslage. Ich kann also verstehen, warum JOY das nicht will und frühzeitig abwehrt. Ich stimme dem zu, und kann auch argumentativ unterscheiden zwischen einer gesellschaftlich relevanten Sache und einer Politik, die sich ja immer nach gängigen Argumentationsmustern richtet und sehr schnell parteipolitisch in 99% der Fälle dann eingeordnet werden kann. Siehe Facebook. Wer will das schon hier. Dafür verbietet FB ja dann Nacktfotos *grins* .

Und es wäre blöde, gerade in einer Gruppe wie die der Philosophen. Nacktfotos sind nackte Fakenews, aber keine nackte politischen Wahrheiten *lach*

Philosophie ist nur zu einem kleinen Teil politisch, es gibt die politische Philosophie - aber diese recht verstanden, reflektiert die Bedingungen der Möglichkeit von Gesellschaft und Politik und hat eine grundsätzliche Funktion und nicht etwa eine Tagespolitische und schon gar nicht eine parteipolitische. Über die kann man auch sprechen, ohne die "Sau" eine "Kuh" zu nennen. Der Ton macht hier auch die Musik, aber nicht alles auf dieser Welt ist dann gleich Musik, genauso wenig wie Politik.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Bestätigung,
dem Vorredner.

Philosophie ist IMMER Politik.
Ich bedauere es Dem widersprechen zu müssen.
Ein mathematisches Grundprinzip lautet, daß innerhalb einer Gleichung die Terme vor und nach dem =
beliebig getauscht werden können, ohne daß der Wert sich ändert oder die Aussage verfälscht.
Tauscht man im zitierten Satz die Substantive, so wird sofort klar, daß die Aussage (die Gleichung) nicht richtiig ist . Besonders verdeutlicht durch das multiple Vorzeichen :IMMER.
Würde man bei einer Prüfungsarbeit diese Gleichung mit einem kleinen Kniff versehen, das Vorzeichen in MANCHMAL ( oder GANZ SELTEN) ändern, könnte es sein, daß der Prüfer, vorausgesetzt er hat einen guten Tag, das Ergebnis mit einem Augenzwinkern durchgehen lässt.
PARDON.
Jetzt wird es spannend
Die Mauern fallen. Der Beweis, daß Gedankenaustausch dem Zementieren um Behalten eigener Gedanken dient ist erbrach. Weder Feuerbach noch Hegel ist zu lesen, um zu verstehen, daß Philosophie und Politik eins ist. Wer nachdenkt kommt immer darauf. Politik mag ja die "angewandte" Wissenschaft sein, wie das GPS die angewandte E=MC^2 Formel ist. Beides ist untrennbar verbunden. Wie wollt Ihr die großen Philosophen aus der Politik raushalten? Es kann kein einziges Parteiprogramm formuliert werden. Wie kannst du "philosophieren" ohne Dich mit den drei Ebenen ICH-MIR-IHR auseinanderzusetzen? Jede Philsophie ist ohne Mitmenschen erloschen.
Das Parteipogramm mag Einfluss auf unser Soziales Miteinander haben.
Aber nicht jedes soziale Miteinander findet Eingang ins Parteipogramm....
********n_he Mann
4.008 Beiträge
Warum so negativ?
*******2001:
ns eine Art Sklavensprache anzugewöhnen, das, was wir eigentlich in aller Deutlichkeit sagen müssten philosophisch so zu verklausulieren,

Warum gefällt uns die negative Darstellung einer Bewegung in starren Grenzen?

Ich durfte eine Zeit erleben, wo Kultur und Literatur sich als kreativ empfanden, weil sie in einem starren System kreativ sein wollten.

Ich verkürze meine Aussage. Wir sind keine Vögel, welche ein Kerker am Fliegen hindern kann. *g* *feinschleif*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Um Azana nicht unnötig zu kompromittieren, möchte ich anregen, Aristoteles in den Leitfaden dieses threads zu stellen und evtl den Titel entsprechend umzubenennen. Für das europäische Verständnis der Politeia ist er allemal prägend gewesen.

Es kann sicher nichts schaden, mal einen Blick in seine Bemerkungen zu werfen. Zu überprüfen, ob es in den letzten 2500 Jahren eigentlich irgendwie vorwärts gegangen ist. Ich gestehe freimütig, dass mir über den Titel hinaus wenig bekannt ist, was mich in beschämender Weise mit meiner eigenen

Blödheit

konfrontiert.

die Terme vor und nach dem =

mit Verlaub, uncleH, das Seins-Prädikat hat mit dem mathematischen Gleichheitszeichen ungefähr so viel gemeinsam wie Ontologie mit Onkologie.

Wir sind keine Vögel, welche ein Kerker am Fliegen hindern kann.

Da bin ich mir nicht mehr so sicher.
Das meine ich vor allem in Bezug auf die Gedankenkerker der modernen Medienlandschaft.

Es ist praktisch unmöglich, von bestimmmten Personen oder Ereignissen NICHT in Kenntnis gesetzt zu werden.

Helene Fischer beispielsweise. Oder die aktuellen Staatsoberhäupter der Türkei oder der Vereinigten Staaten von Amerika. Da willst Du einfach gepflegt wie jeden Sonntag Abend einen netten Tatort sehen, und >zack< kannst Du nicht mehr behaupten, Du hättest nicht gewusst, dass bald Bundestagswahl ist.

Früher gehörte es zum guten Ton, sich vor einer politischen Meinungsäußerung umfassend in unserer pluralen Medienlandschaft zu informieren. Fakten und Meinungen zu sichten, zu sortieren, zu verifizieren und zu gewichten, um damit zu einer möglichst fundierten eigenen politischen Meinung zu gelangen.

Im Laufe der Jahre habe ich mehr und mehr so ein unbestimmtes Gefühl entwickelt, dass an diesem procedere irgendetwas grundlegend faul geworden ist.

Ich kann gar nicht genau sagen, was das ist.

Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass der Versuch, sich über irgendetwas zu informieren, indem man eine Zeitung kauft oder das Fernseh einschaltet oder im Internetz verschiedenen links followed, lediglich dazu führt, dass man immer tiefer in dem Sumpf einer von vornherein festgelegten Meinungsfilterblase versinkt. Die Distanz zwischen den Innenwänden dieser Blase bietet Anlass zu allerlei politischem Gezanke. Diese Innenwände markieren aber keineswegs die Grenzen des philosophisch Denkmöglichen, sondern lediglich den Eintritt in Tabu-Zonen der Meinungsfreiheit, die es ja angeblich nicht gibt.

Um dem zu entgehen, lebe ich seit geraumer Zeit in einer - wie ich meine - vergleichsweise ausgeprägten Medienabstinenz. Ich kenne kaum mehr die einzelnen Bundes-Minister mit Namen und würde vermutlich bei jedem Einbürgerungstest durchfallen.

Und wenn ich dann aus dieser großen Entfernung den Meinungen lausche, die an der Supermarktkasse oder im Ruheraum der Sauna unvermeidlich von meinen Mitmenschen ausgetauscht an mein Ohr dringen, muss ich mich jedesmal wundern: Da ist von Personen die Rede, die die Redner vor wenigen Tagen nicht einmal dem Namen nach kannten, sich jetzt aber ein umfassendes Urteil über die gesamte Person erlauben. Und zwar alle dasselbe Urteil. Ausrufezeichen.

Das macht mich skeptisch.
Gerade wenn alle dasselbe denken, haben wir als Philosophen die Aufgabe, ganz genau hinzusehen.

Aus germanozentristischer Perspektive beschützen die Staatsoberhäupter der Türkei und der Vereinigten Staaten von Amerika als Nato-Mitglieder die Ost- bzw Westgrenzen unseres Reiches. Dafür haben sie unser Wohlwollen und unsere Dankbarkeit verdient.

Aber was tun unsere Journalisten? Hacken auf ihnen herum, vergleichen sie mit den größten Verbrechern der Weltgeschichte, undsoweiter.

Und fast alle meine Mitmenschen plappern das nach, und sind fest davon überzeugt, das wäre ihre eigene Meinung.

Hoho, Haha, werdet ihr sagen, natürlich ist das meine eigene Meinung und die resultiert definitiv aus umfassender politischer Informiertheit und Ausgewogenheit.

OK. Wie heißen aktuell der Ministerpräsident von Italien, der Außenminister von Spanien, der Wirtschaftminister von Island, die Mutter von Kim Yong Un, der deutsche Thronfolger, und welche russische Großstadt fühlt sich direkt durch die ostukrainische Artillerie bedroht? Wer vier dieser sechs Fragen auf Basis seiner umfassenden Informiertheit spontan beantworten kann, werfe den ersten Stein.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
das Seins-Prädikat hat mit dem mathematischen Gleichheitszeichen ungefähr so viel gemeinsam wie Ontologie mit Onkologie.
Ok. Danke.
Daraus erwächst natürlich die neue Fragestellung, was denn nun das Krebsgeschwür der menschlichen Existenz darstellt ? Die Philosophie, Politik oder Mathematik ?
*g*
und Dank auch für die übrigen Ausführungen.
-------------------------------

Paradox ist die ablehnende Haltung des Joy Clubs gegenüber politischen Meinungen, denn dies ist an sich schon Politik. Geschäftspolitik.
Es ist eine unangemessene linguistische Erscheinung des Zeitgeistes solches Gebaren als 'Philosophie' zu bezeichnen. ("Geschäftsphilosophie", "die Philosophie des neuen Trainers"...usw:)
*******ata Frau
27.572 Beiträge
Es ist mir egal, wer unter mir Bundeskanzler wird.
Franz Josef Strauß



das zitat "einer lebensphilosophie" fiel mir heute in die hände *rotfl*
Ich denke, dass es zumindest gegenwärtig nicht zu sehr darauf ankommt, was die Filterblase des Individuums diffundiert und insofern können auch mediokratisch Abstinente beruhigt wählen gehen - philosophisch gesehen interessiert mich die Wahl oder der Wahlausgang im Herbst keinen Deut, weil es die pragmatische-politische Handlungs-REAKTION und das mögliche Katastrophen-Management des politischen Personals der nächsten vier Jahre betrifft. Mehr an politischer Gestaltung scheint mir angesichts der globalen Idiotie politischen Pragmatismus und Egomanie derzeit nicht drin zu sein.

Politische Philosophie wäre dagegen etwas völlig anderes. Und davon sprechen wir derzeit weder in der Politik, und schon gar nicht im Wahlkampf, noch in der Philosophie und auch in dieser Gruppe.

Es geht um grundlegende Tendenzen und Entwicklungen, die die Zukunft nicht nur eines Volkes betreffen, sondern der Menschheit und unserer Welt, in der dann unsere Kinder und Enkel leben werden. Und da ist eine angstbesessene rückwärts gewandte Zuflucht in politischen Muster, die zurecht geschichtlich lange ad Acta gelegt sind, aber immer noch wie Gespenster in den Köpfen rumspucken. Und die anderen sind technologieaffin, und hoffen, dass ein technologischer Materialismus schon alle Probleme auf dem Planeten lösen wird im Rahmen eines außer Kontrolle geratenen Pragmatismus, für denen es sich jetzt zu positionieren gilt. Und die Politik verwaltet (nicht gestaltet) derzeit "Übergangsstratigien". Die Generation, die derzeit das "Sagen" hat, begreift sich seit Jahrzehnten als "Zwischenphänom" der Geschichte, die eigentlich schon gar nicht da ist und sich am liebsten in den Urlaub von den Geschehnissen abmeldet. So eine Art Weltfremdheit der Unverantwortlichkeit und der punktuellen Erregungsgesellschaft. Das besitzt einen gewissen punktuellen Unterhaltungswert, macht aber nix und bewirkt auch nix, schafft aber jenes Vakuum, in der Egomane Quartalsidioten mit teurerem Spielzeug hantieren als sei die Welt eine GamesCom.

Wenn übrigens die Welt, und ich meine das global, überstehen sollte, bin ich übrigens durchaus optimistisch, dass die nächste Generation, die jungen Leute heute und die Generation der Enkel, recht gute Zukunftsoptionen besitzt und vieles in den Griff bekommt, woran die Alten mit ihrer Konsumpriorität kläglich versagten. Die Jungen haben das Potential dazu, und die meisten sind schon jenseits der Spaßgesellschaft. Und die interessieren sich heute auch wieder für Philosophie, weil sie den Pragmatismus-Unsinn der Alten natürlich längst durchschaut haben, damit ist nämlich kein Staat zu machen. Dafür soziale Regeln zu erarbeiten, wäre die Aufgabe einer ernsthaften politischen Philosophie.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Deine Abneigung gegen den Pragmatismus teile ich voll und ganz.
Ich bin sogar geneigt zu sagen, dass damit uncleHs Frage nach dem

Krebsgeschwür der menschlichen Existenz

unbehaglich dicht an einer Antwort ist.

Selbst bei Sloterdijk hat man bisweilen den Eindruck, dass er dieser philosophischen Strömung eine ähnlich kapitulative Bewunderung entgegen bringt, wie jener Kerkerinsasse in "life of brian"; denn der Amerikaner, der diesen Pragmatismus erfunden hat, ist zweifelsohne ein echt "schneidiges Volk." Immerhin hat Sloterdijk noch seinen Existential-Onkologen Heidegger gegen das Krebsgeschwür.

Danach funkt bei mir aber sofort der paranoide Skeptiker und fragt sich, ob diese Abneigung nicht auch letztlich unserer antiamerikanischen Journalistenmeute geschuldet ist.

Sicher muss man diesen ursprünglichen philosophischen Pragmatismus unbedingt trennen von seinen maschinenbautechinschen Anwendungen, für die selbst eine bestimmungsgemäß funktioierende Gaskammer oder Uranzentrifuge etwas darstellt, das sich als GUT verkaufen lässt.

Aber wer tut das schon?
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Angesichts vorwiegend philosophisch- düsteren Diagnosen über den Gesundheitszustand der vom Mensch befallenen Welt, liegt deren genesende Zukunft eventuell in einer, mit Ultima Ratio (hier : letzter Kraft) konstruierten, Philosophie- Maschine.
Eine Weiterentwicklung des gedanklich bereits existierenden 'allround' Computers 'Deep Thought', der uns Pro-u.Antagonisten, vermutlich wegen fehlerhaften Ursprungseingaben, mit der Antwort '42' auf die Sinn des Lebens Frage eigentlich noch immer 'im Regen stehen lässt'.(Douglas Adams; Per Anhalter durch die Galaxis')
Für das Procedere der sinnvollsten ursprünglichen Dateneingabe ist es ratsam aus Empirie zu schöpfen
Speicherplatz zu sparen um effizienter Rechenoperationen ausführen zu können.
Logischerweise sind für diese Maschine Daten zur Ontologie und konstruktivistisches Gedankengut irrelevant, denn sie selbst bedarf hierzu keiner Fragestellung. Theorien aus Sicht des 'neuen Realismus' können ebenso weggelassen werden, denn die Welt existiert als Ganzes (die Summe aller Einzelteile). Die Menschheit als Ganzes, das Menschsein als Einzelnes. Und nur auf das Einzelne zielt Konzentration.(ist ja schon linguistisch logisch). Und am sinnvollsten für ein gesundes Einzelsein erscheint eine vorsokratische Lebenshaltung, in der als philosophisch galt Arzt, Koch und Denker in einer Person zu vereinen.
Vermutlich gibt diese Philosophiemaschine auf jede spezielle Frage eine Universalantwort:
"Der Kosmos ist schön".
Der Kosmos ist schön
..und im Bruchteil eines weiteren geochronologischen Abschnitts wird die Menschheit nur noch eine weitere interessante Segmentschicht hinterlassen haben, für die sich aber niemand mehr interessiert..
*****div Frau
7.980 Beiträge
Also zurück zu Epikur in den Garten, weg von üblen Geschäften und Politik, hin zu lustvollen Gesprächen unter Seelenverwandten. Da Epikur bereits bewusst an seinen Nierensteinen scheiterte, ist damit der Bogen zu den Sedimenten geschafft. *raeusper*

Sei mal nicht so sicher, dass sich keiner dafür interessiert. Wir wollen es doch auch immer ganz genau wissen. Tröstlich ist bereits der Gedanke, dass zumindest (hoffentlich!) eine Sedimentschicht bleibt, das ist besser, als nichts...
****e_H Mann
8.282 Beiträge
hin zu lustvollen Gesprächen unter Seelenverwandten.
Wenn Maschinen untereinander eine Sprache entwickeln, die der Mensch nicht mehr versteht, dann wir dieser jegliches Maschinengespräch nicht als lustvoll empfinden, sondern mit Misstrauen begegnen.

Vielleicht ist ja Ähnliches schon mal passiert, in der Beziehung Mensch- Gott ?
*****div Frau
7.980 Beiträge
Eher in der Robotertechnik
Gestern kam ein Bericht über das Institut der Robotik an der KIT . Sprachenwirrwarr aller Orten, Institutsleiter ein Syrer, sein Team aus der ganzen Welt, verständigt sich auf englisch, um so einem künstlichen Teil beizubringen - wie er mit einem Schwamm umgeht.

Lustvoll kann das nur für einen Reinheitsfanatiker sein.

Tatsächlich heißt das Institut Lehrstuhl für Hochperformante Humanoide Technologien. Wir erschaffen unser Ebenbild, dass einen Küchenschwamm technisch korrekt einsetzt und vermutlich auch entsorgt, bevor sich darin das Superbakterium überhaupt bildet.

Wollen wir mit so etwas sprechen? Das soll uns vermutlich mal die Wünsche von den Augen ablesen oder mit morgendlichem Diagnosecheck per Teststreifen herausfinden, ob es soweit ist, den Dreck verursachenden Störenfried aus dem Umfeld besser zu entsorgen. Das könnte der Weg sein, dass unsere uns bekannte Welt vorerst nicht als Sedimentstreifen endet. Wenn die Intelligenz der humanoiden Maschinen erkannt hat, den Mensch als Verursacher allen Übels auszuschalten, leben sie einfach in unserer Welt weiter.

*omm* Wehret den Anfängen, kein Mähroboter im Garten...
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