Berührung

ergo - wer "Schwierigkeiten" hat berührt zu werden, vermeidet die Berührung aus sich selbst, durch sich selbst - auf sich selbst.

Sie blicken in den Spiegel - und sehen lediglich fahle Blässe - der "noblen" Einsamkeit.

Und da ich gerade in den Spiegel blicke kann ich das bestätigen.

na, das ist doch schon die halbe miete...

Und noch immer blicke ich in den "Spiegel". Und werde nicht aufhören damit. Uhhhh - das wird ne harte Nummer.

Ist nicht aber die Angst, eins der Urinstikte der Menschen, die uns bis heute am Leben gelassen hat?

berührungsfetischist calm

@ MM ...
Ich denk` die ½ Miete könnte (z.B.) die Erkenntnis sein….
dass Leben ohne Berührung nicht funktioniert…

d`accord. es funktioniert dann ein kümmerliches unter sensorischer deprivation und mit der drohenden herzverpanzerung (angina) als folge.

was ich schrieb bezog ich weniger auf real haptisches, denn auf jede form der emotionalen berührung, anrührung. so hatte ich den eingangspost verstanden. und meinte denn,
dass das fremde angstmachende in uns selbst ist. von dort wandert es nach außen als projektion, als schatten.

.. Macht denn Fremdes nicht erst Angst, wenn uns eingeprägt wird, dass solcherart Unheil/Schaden bedeutet? Hat das eigentlich noch 'ungeformte' Kind davor Angst? Nein. Das kommt erst durch Beobachtung, Belehrung von außen oder .. selbst ins Feuer gegriffen zu haben.
Erwachsen, zucken dann die einen vor dem Funken zurück, die anderen gehen aktiv mit Ankokeln voran. Wie Du mir, so ..

Pyromanie als kontraphobischen Akt gegen Berührungen mit der heissen Herdplatte zu werten,finde ich ein bißchen weit hergeholt.
Aber als Strafverteidiger eines Brandstifters vor Gericht könnte man damit heutzutage schon einige Pluspunkte sammeln.

Zu weit hergeholt? Finde ich nicht ... Auch wenn das Beispiel bizarr anmuten mag - warum sind denn Frauenhelden, Machos mit Flammenwerfer unterwegs? Viele von denen wollen einfach nicht mehr selber verbrannt werden ..

ach so,ich glaube aus dem Alter mir solche Filme anzugucken,bin ich endgültig raus.

ein stückchen mehr,
fallenlassenangst!

berührungen haben immer etwas mit angst zu tun,

abwehr, angst der preisgabe!

leichtigkeitsverluste, hinterher ist man immer schlauer!

doch, wer öffnet "hinterher" die tür?

calm

Schade, dass der Eingangspost nicht als Zitat von Canetti gekennzeichnet wurde...

Im folgenden beschreibt Canetti weiter, dass Berührung doch erst mal als etwas Unangenehmes und Störendes empfunden. In einem Wartezimmer ist auch mindestens ein Stuhl abstand zwischen den Patienten, sowie sich in der Bahn oder im Bus niemand neben jmd anderen setzt, wenn noch eine freie Sitzbank existiert.
Auch wenn Bus/Bahn brechend voll sind, wird peinlich darauf geachtet, die anderen nicht zu berühren. Weil es als Angriff auf die eigene Person gewertet wird, eine Durchbrechung der Schutzgrenze, die man so sorgfältig aufgebaut hat.

Nur die "Masse" ansich schafft es diese Grenzen aufzuheben...

Auch wenn wir Gedanken, Inhalte und Ideen austauschen – so sind wir letztendlich entfremdet. So sitzen wir nicht gemeinsam an einem Tisch. Riechen nicht die Atmosphäre der Gemeinschaft, weder der unseren, noch derer die vor uns diesen Raum betrat und in ihm atmeten.

Können nicht die Körpersprache, nicht das gesprochene Wort und dessen Betonung, nicht die Augen sehen wenn etwas vermittelt wird. Etwas existenzielles fehlt. Nähe.

Des Menschen ureigener Wunsch.

Auf unseren Stühlen oder Sesseln thronend – fließen unsere „Wahrheiten“ über den Bildschirm in die Welt.

Die Wünsche werden zu Vasallen. Und die Tagträume zu unserem Paladin. Jaaa, die Dinge können so schön einfach sein

Dann und wann erhaschen wir eine Reflektion auf der Scheibe der Welt. Was für ein Segen, dass sich die Gestirne um sie drehen.

Nähe, berührt werden besitzt einen so betörenden Geschmack – bis die erste Kohlenstoffeinheit unseren Weg kreuzt.

Ja, so is das wohl …

......ein ichwesen!

calm

Leider habe ich die Filmsequenz bei youtube auf die Schnelle nicht gefunden, aber das Lied ist an sich auch schon klasse:

So wird es zumindest konditioniert!

Und wenn er nicht mehr "ich" (Singular) ist, warum fühlt es sich dann so gut an?

Abgesehen davon,dass 'nerven' sich nicht auf alle Mitglieder verallgemeinern lässt, wäre Dein Entschluss ohnehin kontraproduktiv einem Abbau von Berührungsängsten.

an den TE: War ja nicht als Plagiatsvorwurf gedacht

Nur wenn man wirklich schon wortwörtlich zitiert, ist es doch dem Autor gegenüber fair, zu kennzeichnen, wo man die Zeilen her hat. So können auch Interessierte Canettis weitere Gedanken dazu äußern. Und eigene Anstöße und Reflektionen kann man ja immernoch dazu geben...
Heisst auch gar nicht, dass du mich (kann ja nur für mich selbst sprechen) nervst, ich find Gedankenanstoß und Austausch sehr interessant, das Thema ist es auf jeden Fall auch (besonders wenn man eben direkt Canetti im Hinterkopf hat und vergleichen kann in welche Richtung er damit wollte und wie die "Diskussion" hier jetzt verläuft). Wäre ich anderer Meinung hätte ich wohl nicht direkt erkannt, dass der Eingangspost ein Canettizitat war

Hey, ich bin nicht dein Chef, wenn dus lieber anders magst, machs halt so, ich habe nur angemerkt, dass ichs schöner finde, wenn es als Gedankengang von jmd anderem gekennzeichnet ist. Aber wer bin ich schon, dass ich dir Vorschriften machen könnte? Das ist nicht meine Intension.

Wenn man Canetti kennt, dann ist die sofortige Verknüpfung ja sowieso der Fall und wenn nicht, dann passiert doch das gleiche, was jetzt auch passiert ist. Und wenn man nicht seine eigenen Reflektionen zu diesen Gedankengängen einbringen kann und sie nicht aus dem Kontext von Canetti rausreißen und mit ihnen arbeiten kann, wenn man das möchte, dann ist man doch auch in der Philosophie falsch.