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... es gibt (gar) keine Gerechtigkeit...

... es gibt (gar) keine Gerechtigkeit...
… in der Welt geht es nur ungerecht zu. Wer handelt eigentlich gerecht? Gerechtigkeit war schon von Platon als Grundfrage des Menschen der in der Gemeinschaft lebt gestellt worden (Politea). Sie geht das Verhältnis von Individuum und Mensch von der gesellschaftlichen Seite an. Bedingt dort seine Freiheit, hat aber im Gegensatz zu ihr in der Gemeinschaft und nicht im einzelnen seinen Ursprung. Man sagt er (sie, es, wir) werden gerecht behandelt und nicht: ich bin gerecht zu mir (mag sein das man das auch mal sagt, aber es ist eher die Ausnahme).

Was betrifft die Gerechtigkeit oder das gerecht sein ? Nur die Verteilung von Gütern und Diensten. Hat GeRECHTigkeit mit Recht zu tun? Gleiches Recht für alle, obwohl jeder sich vom anderen unterscheidet, es starke/schwache, kluge/dumme gibt? Gleichheit in der Vielheit?

Wenn wir uns in verschiedenem Maße durch unsere Arbeit in die Gesellschaft einbringen, sollten wir es in diesem Verhältnis wieder zurückbekommen. Oder sollte der mehr bekommen, der mehr braucht? Oder sollte jeder das gleiche bekommen? Oder geben wir dem mehr, der mehr will?

Wie steht es mit Pflicht, wenn wir schon von Recht reden? In welchem Maße sind wir verpflichtet und was ist eigentlich unsere Aufgabe in einer Gesellschaft (Gemeinschaft)? Haben wir auch Verantwortung wenn wir einen Anspruch auf gerechte Behandlung wollen? Ist eine gerechte Behandlung an unsere Pflichterfüllung gebunden?

Wer ist eigentlich das Subjekt für gerechtes Handeln? Der Staat, die Gemeinschaft – das Volk oder jeder einzelne? Wir fühlen uns von unserem Partner manchmal ungerecht behandelt. Was bedeutet das?

Lassen sich objektive Gründe für eine gerechte Handlung finden?
******ero Mann
31 Beiträge
Gerechtigkeit
Nun, ich denke, "Ungerechtigkeit" ist immer die "Gerechtigkeit" des Anderen. Es war schon immer so und es wird nie anders werden.

Gruß cancelero
*****one Frau
13.323 Beiträge
@yokowakare
Lassen sich objektive Gründe für eine gerechte Handlung finden?

meine meinung ist: gerechtigkeit ist nicht objektiv, weil die gründe es nicht sind.
dazu bibt es zu viele unterschiede im gerechtigkeitsempfinden der menschen. eine gerechtigkeit im sinne der juristischen ist eine an gesellschaftlichen normen festgemachte.
diese normen können nur den kleinsten gemeinsamen nenner abbilden.
das persönliche gerechtigkeitsempfinden ist ein anderes.

gruß

diA
Ungerecht
scheint es mir zu sein, dass sich jemand zum Jahreswechsel mit einem derartig schwierigem Thema plagen muss, während andere ausgelassen feiern.
Mehr im neuen Jahr.
hinten und vorne
Gerechtigkeit wird in der Tat meist im Zusammenhang mit dem sozialen Gefälle unter dem Aspekt der sozialen Gerechtigkeit gesehen. Dabei kommt auschließlich eine aus der sozialistisch-kommunistischen Gedankenwelt entnommene Sichtweise zum Zuge: man stellt den Ärmsten neben den Reichsten und ist entsetzt über die Größe des Unterschiedes. Man fragt sich was braucht jemand für eine würdevolle Existenz und das soll ein Arbeitgeber auch zahlen. Werden Gehaltserhöhungen gefordert wird fast ausschließlich mit den Bedürfnissen argumentiert.

Der wichtigste Punkt bleibt in der gesamten Diskussion quer durch Parteien und Medien erstaunlicherweise völlig unberücksichtigt. Das Leistungsgefälle. Dieses ist primär in jeder menschlichen Population vorhanden, egal ob bei den Yanomami-Indianern, bei den Eskimos oder in einer modernen Gesellschaft demokratischer oder nichtdemokratischer Färbung.

Meine Idee von Gerechtigkeit wäre nun, das Leistungsgefälle und das soziale Gefälle in eine vernünftige Beziehung zu setzen. Da stimmt es in unserer Gesellschaft in der Tat hinten und vorne nicht.
*****one Frau
13.323 Beiträge
@Thinkself
finde ich nicht!
scheint es mir zu sein, dass sich jemand zum Jahreswechsel mit einem derartig schwierigem Thema plagen muss, während andere ausgelassen feiern.
das ist echtes nachdenken oder zurückdenken.
muss ja nicht bis morgen früh dauern, aber mal so angedacht finde ich das philosophisch gesehen nicht verkehrt.

gruß

diA
*****one Frau
13.323 Beiträge
@Niob41
Meine Idee von Gerechtigkeit wäre nun, das Leistungsgefälle und das soziale Gefälle in eine vernünftige Beziehung zu setzen. Da stimmt es in unserer Gesellschaft in der Tat hinten und vorne nicht.

erkläre mal.
es gibt sehr viele menschen, die für "Appel und Ei" sehr viel leisten.

fragt

diA
@diANaone
es gibt sehr viele menschen, die für "Appel und Ei" sehr viel leisten

genau. Das meine ich mit "es stimmt hinten und vorne nicht".

Mir fällt zu Deinem Einwand ein Freund aus der Studienzeit ein. Fertiger Biologe mit Staatsexamen und Promotion. Hat seine Nächte auf ´nem Feldbett im Labor verbracht um Experimente zu überwachen. Für Literaturarbeit kamen nur die Ferien in Frage. Bezahlung entsprach dem einer mittleren Zahnarzthelferin. (Ausbildung: Hauptschule+ 2 Jahre Lehre)

Natürlich gibt es auch das umgekehrte Verhältnis. Leute mit ausreichendem, gutem oder sogar sehr gutem Einkommen, die aber nicht für´n Appl und ´n Ei Leistung erbringen...
Erste Ungerechtigkeit noch in 2011, was wird werden....?
Ich freue mich, dass dieses Schwierige im alten Jahr doch noch Interesse findet - ja es mag ungerecht sein, aber wem gegenüber, denen die gar nicht in Foren sind oder sich nur noch zuprosten .

Gerecht handeln (/sein) bedarf doch aber wohl eines zweiten (Subjekts) - der Minigesellschaft. Ist das schon (eine) erste (objektive) Erkenntnis?
*****one Frau
13.323 Beiträge
@yokowakare
das hier ist ein forum, dass sich zwar -heute- zuprostet- aber grundsätzlich genüsslich zupostet!

*g* diA
Das ist ein spannendes Thema.

Vielleicht liegt die einzig wahre Gerechtigkeit beim Menschen darin, dass wir alle sterben müssen?
Vielleicht liegt die einzig wahre Gerechtigkeit beim Menschen darin, dass wir alle sterben müssen?

Vielleicht ist die Tatsache der Sterblichkeit aber auch eine Ursache der Ungerechtigkeit... eine menschliche Lebensspanne kann man sich halt durchmogeln.
Da frag ich mich schon, ob die Ungerechtigkeit des menschlichen Verhaltens mit unserer Sterblichkeit "entschuldigt" oder zumindest "erklärt" werden kann.
Nehmen wir als Beispiel die christlichen Kirchen mitsamt unsterblicher Seele und der Auferstehung etc..
Der wirklich gläubige Christ kann sich die Ungerechtigkeit ja willentlich gar nicht leisten, bekommt er doch "später" die Quittung dafür.

Dies übertragen auf die Unsterblichkeit im Diesseits - jedem würde doch einleuchten, dass seine Handlungen irgendwann auf ihn zurückfallen würden, sei er noch so geschützt innerhalb einer Gruppe, innerhalb dieser man sich gegenseitig darin bestätigt, das die Handlungen doch gerecht seien.
Das kannst du ja auch - zum Beispiel - auf den Hinduismus beziehen, wo du im diesseitigen Leben gutes oder schlechtes "Karma" sammeln kannst, damit du, wenn du dann wiedergeboren wirst deine "gerechte" Belohnung oder eben Bestrafung findest.

Doch diese elemente der Religionen sind ja auch nur von Menschen "erfunden" worden...
Doch diese elemente der Religionen sind ja auch nur von Menschen "erfunden" worden...

Schon, doch berührt dieses meinen Gedanken nicht.
Ganz anderes Beispiel:

Mit jemand, dem ich vermutlich nur einmal auf der Straße begegne, kann ich einen anderen Umgang pflegen, als mit meinem Nachbarn, den ich dauerhaft gegenüber der Wand habe.
*****one Frau
13.323 Beiträge
...
erfunden...
sicherlich ist eine religion irgendwann sinnstiftend "erfunden".
im sinne von gefunden, als fundament einer gemeinsamkeit.
haltgebend.
eine rerligion ist, so wie ich sie verstehe, die zusammenführung von getrenntem.
das göttliche soll sich dem menschlichen annnähern. oder umgekehrt?
Ja, da hast du völlig recht.

Doch heisst das noch lange nicht, dass du dem Unbekannten auf der Strasse ungerecht begegnen musst. Oder?

Hat denn diese Gerechtigkeit oder eben Ungerechtigkeit manchmal auch mit uns selber zu tun? so als Art von Selbstschutz?
Doch heisst das noch lange nicht, dass du dem Unbekannten auf der Strasse ungerecht begegnen musst. Oder?

Natürlich nicht, doch habe ich eine große Wahrscheinlichkeit, dass mir eine Ungerechtigkeit folgenlos durchgeht.
Nur darauf wollte ich hinaus und das ja auch nur als heruntergebrochenes Beispiel für meine Eingangsthese.

Hat denn diese Gerechtigkeit oder eben Ungerechtigkeit manchmal auch mit uns selber zu tun?

Mit uns wohl immer.

Als Selbstschutz?

Angriff ist die beste Verteidigung?
Ja, da scheint wohl etwas Wahres dran zu sein. Vielleicht auf die Lebenserfahrung der Menschheit zurückzuführen?
Die Gerechtigkeit ist eine viel zu kurze Bettdecke. Entweder werden die Füße kalt oder die Brust friert.
Die "kurze Bettdecke" ist ein sehr einprägsames Bild.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Was betrifft die Gerechtigkeit oder das gerecht sein ? Nur die Verteilung von Gütern und Diensten.

Für die heutige Politik, die sich primär mit der Umverteilung von Steuereinnahmen beschäftigt, mag das stimmen. Die Frage ist natürlich, ob sich die Tätigkeit der politeia und das Nachdenken über Gerechtigkeit hierin erschöpfen muss.

Wenn sich nicht so viele Menschen auf der sexuellen Ebene irgendwie ungerecht behandelt fühlten, würde der joyclub wohl gar nicht existieren.

Um dieses Thema anzuschneiden hat - wenn ich nicht irre - Engels den Begriff der freien Assoziation der Arbeiterklasse ins Feld geführt. Das Problem ist, dass sich die Menschen als Sexobjekte in der Diktatur des Proletariats nicht so leicht umverteilen lassen, wie die materiellen Güter.

Sex ist einfach ungerecht.

Aber scheee is.
**********_Gogh Mann
5.290 Beiträge
Allen ein frohes neues Jahr!
Lassen sich objektive Gründe für eine gerechte Handlung finden?

Vorsicht Sprachverwirrung. Was soll hier "objektiv" sein?

In der Biologie/Psychiologie und Soziologie geht man davon aus, dass wir ein gewisses "natürliches" Gerechtigkeitsempfinden haben. Dies ist aber oft nur in einem kleinen Maße auf "Genetik" (unser menschliches Erbe; denn andere Lebewesen hätten sicher andere Schwerpunkte *zwinker* ) o.Ä. zurückzuführen und oft ist es dann erzieherisch-gesellschafts- (inkl. Religion) -bedingt.

Objektiv gerechtfertig hält/hielt
a) ein Inka Menschenopfer.
b) ein Nazi den Holocaust.
c) ein Nicht-Vegetarierer das Essen von Fleisch.
d) ein Vegetarierer das Essen von Pflanzen.
e) ein strengläubiger Christ die Sintflut.
f) ein Humanist das Verbot der Todesstrafe.
g) jemand u.U. den Tod eines brutalen Diktators.
h) einen anderen, der meint, dass es jeden und keinen treffen kann und im puren Zufall die Gerechtigkeit steckt (sinngemäß; dass es keine natürliche Gerechtigkeit gibt, ist eine allgemeine Gerechtigkeit *zwinker* )
...

In dem Augenblick, wenn jemand oder selbst eine größere Gruppe etwas (ggf. "objektiv") für gerecht hält, wird es subjektiv. Selbst, wenn alle Menschen etwas gleich sähen, wäre es u.U. (im Verhältnis zu einer möglichen göttlichen Macht; anderen (ggf. außerirdischen) Lebewesen) subjektiv. "Unser" (des Einzelnen wie aller Menschen) Verständnis von Gerechtigkeit ist antropomporph.

Eine "natürliche", vom Menschen unabhängige Gerechtigkeit, setzt eine höhere Macht (ob Gott/Götter/"Natur"/ das "Universum") voraus, die letztlich aber dann doch nur wieder subjektiv festlegt, was gut, was böse, was gerecht ist. Es sei denn, man ist Gläubiger, der die Subjektivität Gottes (der "Natur", etc.) leugnet.

Erst auf einerer niederen Sprachebene kann es m.E. "objektive Gerechtigkeit" oder Gründe dafür geben.


______________

Anmerkung:
die "Natur" (ggf. andere Begriffe wie "Universum" oder "Karma", Schicksal, Vorherbestimmung, etc.) sind hier auch nur spezielle Wortdefinitionen. Die Natur als allgemein verwendeter Begriff ist ein "Vorhandensein" und "Ablaufen" von allem, ggf. nur des Biologisch-Geologischen (oder ähnlich eingegrenztem)... Hier wird es sicher keine Subjektivität geben, aber auch nur die Beschreibung dessen, was Natur ist bzw. wofür der Begriff steht. Als "Natur" o.Ä. kann aber so etwas wie ein "Geist" (göttliche/natürliche Macht, Energie o.Ä.) aufgefasst werden, wobei schon diese Festlegung sehr subjektiv ist und sie oft eine angebliche "Objektivität" (die Gotttes, die der Natur, etc.) behaupten soll, aber damit nicht beweist.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Vielleicht ist die Tatsache der Sterblichkeit aber auch eine Ursache der Ungerechtigkeit...

Die Idee des idealen sozialen Gefüges entspringt m.E .schon im metaphyischen Zustand.Man hat ja vor der Geburt nicht mal die freie Entscheidung ob man überhaupt auf diese Welt kommen will.

Sex ist einfach ungerecht.


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